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CarePath: Weg von reiner Krankheitsbehandlung hin zur integrierten Gesundheitsversorgung

EU-Projekt unterstützt Menschen mit chronischen Erkrankungen bei Durchführung ihrer Behandlung / Care Path Toolbox kombiniert digitale Lösungen und menschliche Unterstützung

Zwei Umrisse von orangefarbenen Herzen und Schriftzug CarePath

Würzburg. Dank medizinischer Fortschritte lassen sich heute viele chronische Erkrankungen erfolgreich behandeln. Doch das allein reicht oft nicht aus. Studien zeigen: Rund die Hälfte der Betroffenen nimmt ihre Medikamente nicht regelmäßig oder nicht wie verordnet ein. Diese mangelnde Adhärenz, also die fehlende Therapietreue, hat verschiedene Gründe: Einige vergessen ihre Medikamente, werden nicht unterstützt oder gar stigmatisiert, andere leiden unter Nebenwirkungen oder können sich die Behandlung nicht leisten und wieder andere verstehen nicht genau, warum die Einnahme so wichtig ist.

Fokus liegt auf Adipositas, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Hier setzt das neue EU-Forschungsprojekt CarePath an, das gerade gestartet wurde und von der Innovative Health Initiative (IHI) über einen Zeitraum von fünf Jahren mit fast 20 Millionen Euro gefördert wird. Im Rahmen von CarePath entwickeln Fachleute aus Europa und den USA praxisnahe Werkzeuge, mit denen chronisch Erkrankte ihre Behandlung auf eine Weise fortsetzen können, die mit ihren persönlichen Bedürfnissen, Werten und ihrem Wohlbefinden im Einklang steht. Der Fokus liegt dabei auf drei weit verbreiteten Erkrankungen: Adipositas, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Das Projekt deckt sowohl die Primärversorgung, beispielsweise in Allgemeinarztpraxen und Apotheken, als auch die Sekundärversorgung in Krankenhäusern und Fachkliniken ab.

CarePath Toolbox kombiniert digitale Lösungen und menschliche Unterstützung 

Kern ist ein digitaler Werkzeugkasten, die CarePath Toolbox, die unter anderem mobile Anwendungen (Apps) bietet. Diese unterstützen Menschen dabei, eine aktive Rolle in ihrer Behandlung zu übernehmen und mit ihrem Behandlungsteam in Kontakt zu bleiben. Mithilfe einfacher Instrumente (sogenannte PROMs = Patient Reported Outcome Measures und PREMs = Patient Reported Experience Measures) sollen das Befinden und die Erfahrungen erfasst werden. Kurze, benutzerfreundliche Fragebögen sollen dabei helfen, zu erkennen, wann jemand zusätzliche Unterstützung benötigt. Das kann zum Beispiel der Fall sein bei Schmerzen, Erschöpfung, Mobilität oder in der Versorgung. Fühlt sich die Person ausreichend gehört, unterstützt und über Behandlungsoptionen informiert? Die Kombination aus digitalen Lösungen und menschlichen Unterstützungssystemen kann auf unterschiedliche Gesundheitsumgebungen zugeschnitten werden.

Um sicherzustellen, dass die entwickelten Werkzeuge tatsächlich hilfreich sind, wird das CarePath-Team zunächst Erkenntnisse von Patientinnen und Patienten, medizinischem Fachpersonal sowie weiteren wichtigen Interessengruppen sammeln. Zudem werden bestehende Strategien analysiert, um zu verstehen, was in welcher Situation für wen am besten funktioniert.

Für die Erprobung der Toolbox wurden aufgrund ihrer vielfältigen Gesundheitssysteme und Bevölkerungsstrukturen die folgenden sechs Länder ausgewählt: Deutschland, Spanien, die Niederlande, Polen, Schweden und Israel.

UKW leitet klinische Validierung der Toolbox und organisiert Hackathons

Aus der Universitätsmedizin Würzburg sind das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI), die Medizinische Klinik und Poliklinik I sowie das Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) und das Institut für Medizinische Datenwissenschaften (ImDS) an CarePath beteiligt. Im Arbeitsbereich „Innovation Toolbox” leiten die Würzburger Forscherinnen und Forscher beispielsweise die wissenschaftliche Begleitung und klinische Validierung der Toolbox-Optimierung. „Wir rekrutieren am DZHI Patientinnen und Patienten, mit denen wir die verschiedenen Entwicklungsstufen der Toolbox testen und passgenaue Empfehlungen zur patienten-zentrierten Optimierung erarbeiten”, erläutert der angehende Kardiologe und Projektleiter Dr. Fabian Kerwagen. Insgesamt werden am DZHI sieben bis acht Testzyklen organisiert und koordiniert, in denen die digitale Toolbox von den Patientinnen und Patienten getestet wird, um sie für die Versorgung von Menschen mit chronischen Erkrankungen – in diesem Fall kardiovaskulären Erkrankungen und Herzinsuffizienz – zu optimieren.

In einem weiteren Teilprojekt wird das DZHI gemeinsam mit Prof. Rüdiger Pryss sogenannte Hackathons in Würzburg organisieren. Dabei kommen Patientinnen und Patienten, Selbsthilfegruppen sowie Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medizin und Informatik zusammen, um praxisnahe Lösungen zur Verbesserung der Medikamentenadhärenz und -persistenz zu erarbeiten. Der Begriff "Hacken" ist hier also durchaus positiv besetzt und geht auf seinen Ursprung zurück, nämlich dem kreativen Experimentieren mit Technik. Pryss, Professor für Medizinische Informatik am IKE-B und ImDS organisierte im Februar 2024 den ersten Healthcare Hackathon in Würzburg und 2025 einen Folge-Hackathon. Dabei fanden Hackerinnen und Hacker aus Bayern und ganz Deutschland innerhalb kurzer Zeit technologische Lösungen für medizinische Herausforderungen.

Darüber hinaus bringt das Uniklinikum Würzburg (UKW) in zahlreichen weiteren Arbeitspaketen seine klinische Expertise ein.

Adhärenz ist keine Frage der Disziplin, sondern der guten Begleitung

„Mit unserer Toolbox erhoffen wir uns weniger Therapieabbrüche, eine höhere Lebensqualität, bessere Gesundheit und eine langfristige Entlastung des Gesundheitssystems“, sagt Prof. Dr. Stefan Störk, Leiter der Herzinsuffizienzambulanz und des Departments für klinische Forschung und Epidemiologie am DZHI. „Adhärenz ist weniger eine Frage der Disziplin, sondern vielmehr der guten Begleitung. Genau das wollen wir mit CarePath bieten: moderne, verständliche und alltagstaugliche Hilfe für Menschen, die ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen möchten.“

Finanzierung und Projektpartner:
CarePath wird von der Innovative Health Initiative Joint Undertaking (IHI JU) im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 101192133 unterstützt. Die JU erhält Fördermittel aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont Europa der Europäischen Union sowie von COCIR, EFPIA, EuropaBio, MedTech Europe und Vaccines Europe. Der EU-Zuschuss beträgt 11.300.000 Euro, die Industrie fördert das Projekt mit insgesamt 9.782.965 Euro.

Das Akronym „CarePath” steht für „Collaborative action and research for engagement, persistence and adherence in treatment & health”. Start war im Mai 2025. Die Laufzeit beträgt 60 Monate. CarePath wird vom RISE Research Institutes of Sweden AB koordiniert und von Novo Nordisk A/S geleitet. Weitere Informationen zum Projekt und eine Liste der Projektpartner gibt es hier: https://www.ihi.europa.eu/projects-results/project-factsheets/carepath

 

Zwei Umrisse von orangefarbenen Herzen und Schriftzug CarePath

Erster Patient der LION-1-Studie erhält Immunzelltherapie gegen neues Zielmolekül

ROR1-spezifische CAR-T-Zellen gehen am Uniklinikum Würzburg nun erstmals in die klinische Prüfung

Studienteam im Klinikflur mit weißen Kittel und Kasacks
Das Team des neu entstandenen Clinical Trial Center des NCT WERA, das an die Early Clinical Trial Unit (ECTU) angegliedert ist, ist für die aufwendige Durchführung der Studie verantwortlich. Auf dem Bild (v.l.n.r.): Simon Elsner, Dr. Maria-Elisabeth Goebeler, Prof. Dr. Martin Fassnacht, Prof. Dr. Sophia Danhof, Dr. Jessica Peter, Dr. Lukas Scheller, PD Dr. Jochen Frietsch, Anna Krug, Prof. Dr. Hermann Einsele, Sylvia Brand, Martin Kümpel, Prof. Dr. Carmina Fuß. © Christina Borschein / UKW
Zwei Personen mit Reinraumoverall, Maske, Handschuhen etc. im Reinraum
Die klinischen Prüfpräparate für die LION-1-Studie werden im Reinraum am Fraunhofer IZI in Leipzig unter GMP-Standards hergestellt. © Fraunhofer IZI

Würzburg. Im Rahmen der klinischen Phase I-Studie LION-1 wurde der erste Patient mit dem neu entwickelten Medikament behandelt. Bis zu 46 Patientinnen und Patienten erhalten im Verlauf der Studie modifizierte Immunzellen (T-Zellen), die gezielt gegen das Protein ROR1 gerichtet sind, welches bei verschiedenen Krebsarten auf den Tumorzellen vorkommt. So ausgerüstet sollen die T-Zellen die Tumorzellen erkennen und bekämpfen.

Umgesetzt wird die Studie am neu entstandenen Clinical Trial Center des NCT WERA, das an die von Dr. Maria-Elisabeth Goebeler geleitete Early Clinical Trial Unit (ECTU) angegliedert ist. Das Studienteam ist für die aufwändige Durchführung der Studie verantwortlich und koordiniert die beteiligten Fachbereiche, aus denen die Patientinnen und Patienten zugewiesen werden. Studienleiter der LION-1-Studie ist Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II am UKW und Sprecher des NCT WERA.

Weltweit erste CAR-T-Zell-Studie bei Nebennierenkarzinom

Bereits im Vorfeld waren dem ersten Patienten körpereigene T-Zellen entnommen worden, die dann im Labor des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie (IZI) in Leipzig mit dem sogenannten CAR-Rezeptor (chimärer Antigenrezeptor) ausgestattet wurden. Nun startet die Behandlung: Die umprogrammierten Immunzellen werden per Infusion zurück in den Blutkreislauf gebracht. Dort sollen die ROR1-CAR-T-Zellen die Krebszellen erkennen und zerstören. Der Patient ist an einem Nebennierenkarzinom erkrankt und die aktuellen Standardtherapien wurden bereits ausgeschöpft. „Das ist die weltweit erste CAR-T-Zell-Studie bei dieser seltenen bösartigen Entartung der Nebenniere“, beschreibt der behandelnde Endokrinologe Prof. Dr. Martin Fassnacht.

LION-1-Studie soll die Verträglichkeit der Behandlung abstecken

Prof. Dr. Sophia Danhof ist Fachärztin für Innere Medizin und Professorin für Zelluläre Immuntherapie von malignen Erkrankungen. Sie leitet die Behandlung und beschreibt die Erwartungen an die Studie: „Wir wollen wissen, wie der Körper die neue Behandlung verträgt. Welche Nebenwirkungen können auftreten, und welche Dosis ist die richtige? Gleichzeitig hoffen wir auf erste, wenn auch vorsichtige Anzeichen, dass die Therapie wirkt. Das können beispielsweise Rückgänge im Tumorwachstum, eine Verbesserung des Gesundheitszustands oder messbare Reaktionen im Immunsystem sein.“

Innerhalb der Studie werden zwei Patientengruppen untersucht – eine Gruppe mit Patientinnen und Patienten, die an Blutkrebserkrankungen wie Mantelzelllymphom oder chronischer lymphatischer Leukämie leiden, und eine  Gruppe mit Patientinnen und Patienten, die an soliden Tumoren wie Eierstock-, Brust- oder Nebennierenrindenkrebs leiden. Insgesamt sind bis zu 23 Patientinnen und Patienten pro Gruppe geplant. „Um diese Anzahl zu erreichen, werden neben Würzburg weitere Standorte miteinbezogen,“ so Prof. Danhof.  

ROR1 ist ein vielversprechendes Ziel auch für schwer behandelbare Tumoren

Die Etablierung einer Therapie mit ROR1-CAR-T Zellen wäre ein Meilenstein, da davon auch Krebserkrankte mit soliden Tumoren profitieren könnten. Diese sind mit einer derartigen Immuntherapie bislang kaum behandelbar.

Prof. Michael Hudecek, Sponsorvertreter der Studie, erklärt: „ROR1 ist ein vielversprechendes Ziel, weil es auf vielen Tumorzellen vorkommt, aber selten in gesunden Geweben.“ Das Forschungsteam seines Lehrstuhls für Zelluläre Immuntherapie des Uniklinikums hat die ROR1-spezifischen CAR-T-Zellen konstruiert.

Routinierter Partner für die patientenindividuelle Herstellung

Die Herstellung der klinischen Prüfpräparate für die LION-1-Studie erfolgt am Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie in Leipzig nach dem pharmazeutischen Standard der Guten Herstellungspraxis (GMP – Good Manufacturing Practice). Das Fraunhofer IZI verfügt über umfassende Erfahrungen mit der Herstellung von CAR-T-Zelltherapeutika und war bereits an der präklinischen Entwicklung der ROR-1-Therapie beteiligt.

In den modernen Reinräumen der Abteilung „GMP Zell- und Gentherapie“ werden zunächst spezifische Immunzellen des Patienten isoliert und angereichert. Anschließend wird die genetische Information für den neuartigen CAR-Rezeptor stabil in das Genom der T-Zellen integriert. Die Zellen werden dann über mehrere Tage hinweg vermehrt. Im Gegensatz zu allen bislang zugelassenen CAR-T-Zelltherapien, kommt dabei die virusfreie Sleeping-Beauty-Transposon-Technologie zum Einsatz.

Nach umfassenden Qualitätsanalysen und der pharmazeutischen Freigabe wird das Präparat zum Prüfstandort zurückgesendet, wo die Behandlung erfolgen kann. Die Herstellung der CAR-T-Zellen für den zweiten Patienten ist bereits abgeschlossen, sodass die Behandlung zeitnah erfolgen kann.

Text: Christina Bornschein / Lehrstuhl für Zelluläre Immuntherapie

Mehr zur Studie: Mit LION-1 startet erste NCT WERA-Brückenstudie

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)
Das NCT ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland: Berlin, Dresden, Heidelberg, SüdWest (Tübingen-Stuttgart/Ulm), WERA (Würzburg mit den Partnern Erlangen, Regensburg und Augsburg) und West (Essen/Köln). Der NCT Ausbau im Jahr 2023 von den ursprünglich zwei Standorten Heidelberg und Dresden auf sechs Standorte wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs angetrieben und durch die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen unterstützt. Ziel des NCT ist, Innovationen in der Krebsforschung in Deutschland zielgerichtet und schnell in Studien zu überführen, um Krebs nach neuestem Stand der Forschung erfolgreich zu diagnostizieren und unter Beibehaltung einer hohen Lebensqualität zu behandeln. Patientinnen und Patienten sind dabei Forschungspartner auf Augenhöhe.

 

Studienteam im Klinikflur mit weißen Kittel und Kasacks
Das Team des neu entstandenen Clinical Trial Center des NCT WERA, das an die Early Clinical Trial Unit (ECTU) angegliedert ist, ist für die aufwendige Durchführung der Studie verantwortlich. Auf dem Bild (v.l.n.r.): Simon Elsner, Dr. Maria-Elisabeth Goebeler, Prof. Dr. Martin Fassnacht, Prof. Dr. Sophia Danhof, Dr. Jessica Peter, Dr. Lukas Scheller, PD Dr. Jochen Frietsch, Anna Krug, Prof. Dr. Hermann Einsele, Sylvia Brand, Martin Kümpel, Prof. Dr. Carmina Fuß. © Christina Borschein / UKW
Zwei Personen mit Reinraumoverall, Maske, Handschuhen etc. im Reinraum
Die klinischen Prüfpräparate für die LION-1-Studie werden im Reinraum am Fraunhofer IZI in Leipzig unter GMP-Standards hergestellt. © Fraunhofer IZI

Personalia vom 24. Juni 2025 +++ Wir gratulieren!

Hier lesen Sie Neuigkeiten aus dem Bereich Personal: Neueinstellungen, Dienstjubiläen, Erteilung von Lehrbefugnissen und mehr.

Dr. Andreas Berlin, Funktionsoberarzt, Augenklinik und Poliklinik, wurde mit Wirkung vom 16.06.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Augenheilkunde erteilt.

Dr. Nora Conrads, Oberärztin, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, wurde mit Wirkung vom 13.06.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Radiologie erteilt.

Dr. Elisabeth Jentschke, Leitung der Abteilung Psychoonkologie, Comprehensive Cancer Center Mainfranken am Universitätsklinikum, wurde mit Wirkung vom 13.06.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Psychoonkologie erteilt.

Dr. Sonja Wegener, Medizin-Physik Expertin, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, wurde mit Wirkung vom 13.06.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Experimentelle Strahlentherapie erteilt.

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 24. Juni 2025

Treffen mit Fachvorträgen zur Amyloidose

Am 23. Juli dieses Jahres findet das Sommer-Präsenz-Treffen zum Thema Amyloidose am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg statt. Die Veranstaltung bietet Fachvorträge, eine 3D-Herz-Simulation und die Gelegenheit zum persönlichen Austausch.

DZHI-Gebäude
Veranstaltungsort für das Sommer-Präsenz-Treffen zum Thema Amyloidose ist das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg. Bild: DIETERLEISTNER@AOL.COM

Würzburg. Bei der systemischen Amyloidose lagern sich fehlgefaltete Eiweiße in verschiedenen Organen ab und beeinträchtigen deren Funktion. Je nachdem, welche Eiweiß-Art sich ablagert, zeigt die Erkrankung unterschiedliche Muster im Organbefall. Am Mittwoch, den 23. Juli 2025 lädt das am Uniklinikum Würzburg (UKW) angesiedelte Interdisziplinäre Amyloidosezentrum Nordbayern alle von der seltenen Erkrankung Betroffenen, deren Angehörige sowie sonstige Interessierte zu einem Infotreffen ins Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI, Haus A15, Am Schwarzenberg 15) ein. 

Über Therapien und Hilfsmittel

Bei der Nachmittagsveranstaltung halten Expertinnen und Experten des Amyloidosezentrums Fachvorträge, in denen sie ihr Wissen zu bewährten und neuen Therapiemöglichkeiten teilen. Außerdem gibt es Tipps zum Beantragen und Nutzen von Hilfsmitteln. Darüber hinaus wird die Bedeutung der Selbsthilfe am für seine Selbsthilfefreundlichkeit ausgezeichneten UKW erläutert. 

Digitale Herz-Simulation in 3D

Als anschauliche Ergänzung zu den Referaten können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Sommer-Präsenz-Treffens mit speziellen Virtual Reality (VR)-Brillen die digitale 3D-Herz-Simulation „Insight Heart“ erleben. Das interaktive Programm verfügt seit kurzem auch über Darstellungen zur Kardialen Transthyretin-Amyloidose (ATTR-CM).

Der fachliche Teil der kostenfreien Veranstaltung beginnt um 15:00 Uhr und geht gegen 16:45 Uhr in einen Imbiss mit gemeinsamem Austausch über. 

Wichtig ist eine Anmeldung bei Gabriele Nelkenstock, der Selbsthilfebeauftragten des UKW, bis 14. Juli unter E-Mail: selbsthilfe@ukw.de.

 

Text: Pressestelle / UKW

DZHI-Gebäude
Veranstaltungsort für das Sommer-Präsenz-Treffen zum Thema Amyloidose ist das Deutsche Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg. Bild: DIETERLEISTNER@AOL.COM

„KDIGO ist bei Christoph Wanner in den besten Händen“

Die internationale Leitlinienorganisation KDIGO (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) wählte Prof. Dr. Christoph Wanner zum Co-Vorsitzenden. Der Würzburger Nephrologe wird den Vorsitz ab Januar 2026 übernehmen

Porträt von Christoph Wanner mit dunklem Anzug und weinroter Krawatte im Flur des ZIM.
Prof. Dr. Christoph Wanner vom Uniklinikum Würzburg wird ab Januar 2016 den Vorsitz der internationalen Leitlinienorganisation KDIGO (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) übernehmen. © Daniel Peter / UKW

Würzburg. Etwa zehn bis 15 Prozent der Weltbevölkerung leiden an einer chronischen Nierenerkrankung (CKD, englisch für Chronic Kidney Disease). Die meisten Betroffenen wissen jedoch nichts davon, da CKD lange Zeit ohne Symptome verläuft und erst im fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. Umso wichtiger sind daher präventive Maßnahmen. Neben einem gesunden Lebensstil und der Vermeidung von Risikofaktoren ist vor allem die jährliche Kontrolle der Nierenwerte und des Urins bei gefährdeten Personen entscheidend. Ein erhöhtes Risiko besteht beispielsweise bei Diabetes, Bluthochdruck oder familiärer Vorbelastung. Eine frühzeitige Diagnose und leitliniengerechte Therapie können das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen, die Lebensqualität der Betroffenen verbessern und eine Dialyse oder Nierentransplantation verhindern. 

KDIGO entwickelt weltweit einheitliche, evidenzbasierte Leitlinien für die Diagnose, Behandlung und Prävention von Nierenerkrankungen

Die globale, unabhängige Organisation KDIGO (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Nierenerkrankungen überall auf der Welt nach den besten verfügbaren medizinischen Standards behandelt werden. Zu diesem Zweck entwickelt KDIGO einheitliche Leitlinien, die auf dem neuesten Stand der Forschung basieren, von den weltweiten Fachgesellschaften anerkannt sind und häufig lokal adaptiert werden. Bekannte KDIGO-Leitlinien gibt es unter anderem zu CKD, akuten Nierenschädigungen, Nierentransplantationen, dem Blutdruck- und Diabetesmanagement, der Anämie und dem Mineral- und Knochenstoffwechsel bei CKD. Ärztinnen und Ärzte auf der ganzen Welt können sich somit bei der Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Nierenerkrankungen an klaren Empfehlungen orientieren. Darüber hinaus fördert die in Brüssel ansässige Stiftung den Austausch zwischen Forschenden und Klinikern, identifiziert Forschungslücken und regt neue Studien an.

Ab Januar 2026 übernimmt Christoph den Vorsitz von KDIGO

Prof. Dr. Christoph Wanner, Seniorprofessor am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) am Uniklinikum Würzburg sowie Gastprofessor für Nephrologie an der University of Oxford in England, wurde nun gemeinsam mit Dr. Morgan Grams (NYU Langone Health, USA) vom KDIGO-Exekutivausschuss zum Co-Vorsitzenden gewählt. Im Januar 2026 wird Wanner den Vorsitz von KDIGO übernehmen. Die Co-Vorsitzenden sind die höchsten Führungspersönlichkeiten der Stiftung. Sie gestalten die strategische Ausrichtung, setzen Prioritäten, überwachen Programme und sichern die Qualität, Relevanz und klinische Umsetzbarkeit der wissenschaftlichen Arbeit von KDIGO. 

„KDIGO hätte keine bessere Wahl treffen können“, kommentiert Dr. Michel Jadoul von den Cliniques Universitaires Saint-Luc der UCLouvain in Belgien, der dieses Ehrenamt seit 2019 innehat und sein Mandat Ende Dezember 2025 beenden wird. „Christoph ist brillant, hoch angesehen in der Fachwelt und zutiefst der Mission von KDIGO verpflichtet. Ich arbeite seit vielen Jahren mit ihm zusammen und bin sicher, dass er der Organisation hervorragende Impulse geben wird. KDIGO ist in besten Händen.“
Auch Morgan Grams, Nephrologin, Epidemiologin und Statistikerin, freut sich sehr, dass sich Christoph Wanner ihr als Co-Vorsitzender von KDIGO anschließt: „Christoph bringt herausragende Fachkenntnisse, klinisches Feingefühl und intellektuelle Tiefe in alles ein, was er tut. Zudem ist er ein äußerst kooperativer und großzügiger Kollege. KDIGO kann sich glücklich schätzen, ihn in dieser Rolle zu haben.“

Wanner brachte Würzburger Nephrologie auf die Weltbühne

Christoph Wanner leitete fast 30 Jahre lang die Nephrologie in der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und etablierte die Würzburger Nephrologie auf der internationalen Bühne (siehe Meldung vom 28.03.2023). Der Vater von drei Söhnen leistete bedeutende Beiträge zu verschiedenen Bereichen – insbesondere zur diabetischen Nierenerkrankung, zum kardiovaskulären Risiko bei Dialysepatienten, zu Fettstoffwechselstörungen sowie zu seltenen Nierenerkrankungen. Er war Präsident der European Renal Association (ERA) und spielte eine führende Rolle in wichtigen klinischen Studien, darunter die „Die Deutsche-Diabetes-Dialyse-Studie“ (4D-Studie), SHARP und EMPA-KIDNEY (siehe Meldung vom 18.11.2022). 

Wanner ist seit Langem ehrenamtlich für KDIGO tätig und hatte bereits zahlreiche Funktionen innerhalb der Organisation inne. Er war Mitglied des KDIGO-Exekutivausschusses, Ko-Vorsitzender der KDIGO-Leitlinie zu Lipiden bei CKD sowie Mitglied der Arbeitsgruppen für die KDIGO-Leitlinien zu Diabetes 2020 und 2022. Darüber hinaus engagierte er sich in zahlreichen Programmen von KDIGO, darunter Controversies Conferences, Implementation Summits und Bildungsinitiativen. 

„KDIGO ist eine weltweit anerkannte Institution für vertrauenswürdige, evidenzbasierte Leitlinien, die die Versorgung von Nierenpatientinnen und -patienten weltweit prägen und wesentlich zur Qualitätssicherung in der Nephrologie beitragen. Es ist mir eine Ehre, als Co-Vorsitzender zu dienen und die Mission von KDIGO zu unterstützen: bessere Ergebnisse für Menschen mit Nierenerkrankungen durch internationale Zusammenarbeit, klinische Exzellenz und wirksame Umsetzung“, kommentiert Wanner seine Ernennung.
 

Porträt von Christoph Wanner mit dunklem Anzug und weinroter Krawatte im Flur des ZIM.
Prof. Dr. Christoph Wanner vom Uniklinikum Würzburg wird ab Januar 2016 den Vorsitz der internationalen Leitlinienorganisation KDIGO (Kidney Disease: Improving Global Outcomes) übernehmen. © Daniel Peter / UKW

Erfolgreiches Studientreffen der VITDALIZE-Studie am Universitätsklinikum Würzburg
Engagiert, vernetzt, zielorientiert: Das VITDALIZE-Team in Würzburg, Foto: UKW

Die VITDALIZE-Studie untersucht den Einfluss von Vitamin D auf die Behandlungsergebnisse kritisch kranker Patientinnen und Patienten. Die Studie läuft in Österreich, Großbritannien, Belgien und unter der Leitung vom UKW auch an zehn Zentren in Deutschland.

Ziel des Studientreffens war es, den persönlichen Austausch zwischen den teilnehmenden Zentren zu fördern, über neue regulatorische Anforderungen der Clinical Trials Regulation (CTR) zu informieren und gemeinsam bereits erreichte Meilensteine zu würdigen.

Im Rahmen des Treffens wurden zudem aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zu Vitamin D vorgestellt, darunter vielversprechende Hinweise auf dessen potenziell breiten Nutzen. Die Teilnehmenden diskutierten engagiert. 

Das Universitätsklinikum Würzburg freut sich, mit seiner wissenschaftlichen und klinischen Expertise zur Verbesserung der Versorgung kritisch Kranker beizutragen.

Die VITDALIZE-Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF-DLR) gefördert (01KG1815).

Engagiert, vernetzt, zielorientiert: Das VITDALIZE-Team in Würzburg, Foto: UKW

Neuer Schwerpunktleiter an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik

In diesem Frühjahr übergab Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel die Leitung des Schwerpunkts Pädiatrische Hämato-Onkologie, Stammzelltransplantation und Zelltherapie am Uniklinikum Würzburg an Prof. Dr. Matthias Eyrich.

Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, der nun ehemalige Leiter des Schwerpunkts Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik (links), mit seinem Nachfolger Prof. Dr. Matthias Eyrich. Bild: Paul-Gerhardt Schlegel / UKW
Dr. Samvel Danelyan wurde von der Elfrieda-Albert-Stiftung für sein Engagement für krebskranke Kinder in Armenien ausgezeichnet. Bild: Gevorg Tamamyan

Würzburg. Ende März dieses Jahres verabschiedete sich Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, der langjährige Leiter des Schwerpunkts Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik, in den Ruhestand. Im Oktober 2001 wurde der zuvor am Universitätsklinikum Tübingen tätige Mediziner und internationale Preisträger (Jahrgang 1958) auf eine C3-Professur für Stammzelltherapie in der Kinderheilkunde der Würzburger Universitätsmedizin berufen. Im Jahr darauf übernahm er den Gesamtschwerpunkt. 

In seinen ersten Jahren am Uniklinikum Würzburg (UKW) setzte sich Prof. Schlegel – zusammen mit vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern – maßgeblich dafür ein, auch die räumlich-strukturellen Voraussetzungen für zeitgemäße Stammzelltransplantationen zu schaffen. Mit Erfolg: Im März 2005 ging auf dem Klinikumscampus an der Josef-Schneider-Straße ein Neubau für die Stammzelltherapie von Kindern und Erwachsenen in Betrieb. „Zusammen mit dem parallel vorangetriebenen Personalaufbau waren ab diesem Zeitpunkt Therapien nach den modernsten Verfahren in Würzburg möglich“, erinnert sich der Professor.

Therapieangebot des Schwerpunkts massiv ausgebaut

In den Folgejahren wurden in seinem Schwerpunkt zahlreiche Stammzelltransplantationsverfahren (weiter-)entwickelt und eingesetzt. Als vollkommen neues zelluläres Produkt kamen in den letzten zwei bis drei Jahren gentechnisch manipulierte, patienteneigene Immunzellen – die sogenannten CAR-T-Zellen – hinzu. „Eine besondere Freude war es mir, dass es uns gelang, die im Jahr 2020 gegründete Arbeitsgruppe ‚CAR-T-Zell-Therapie für pädiatrische refraktäre Malignome‘ mit dem Spezialisten Dr. Ignazio Caruana international zu besetzen“, unterstreicht Prof. Schlegel.

Forschen an der Immunrekonstitution

Neben der Entwicklung neuer Zellprodukte lag einer seiner persönlichen Forschungsschwerpunkte auf der Immunrekonstitution. Dieser Ansatz zielt zum Beispiel bei Autoimmunerkrankungen auf eine temporäre Reduktion bestimmter Immunzellen ab, gefolgt von deren Erholung und Neuausrichtung.

Ergänzend zur Schwerpunktleitung war Prof. Schlegel ab dem Jahr 2008 bis zu seiner Pensionierung im Vorstand des interdisziplinären onkologischen Spitzenzentrums Comprehensive Cancer Center Mainfranken (CCC MF) aktiv. Ab dem Jahr 2018 vertrat er die Pädiatrie im Vorstand der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Hämatopoetische Stammzelltransplantation und Zelluläre Therapie e. V. (DAG-HSZT).

Weiterhin für internationale Kooperationen im Einsatz

In den letzten 15 Jahren setzte sich der renommierte Kinderhämatologe und -onkologe zudem intensiv für die Zusammenarbeit mit pädiatrischen Zentren in Kiev/Ukraine, Sofia/Bulgarien, Yerewan/Armenien und sowie Hanoi/Vietnam ein. Diese internationalen Kooperationen wird er in Zukunft als Seniorprofessor weiter pflegen und vorantreiben – genauso, wie die Weiterentwicklung der CAR-T-Zelltherapie für pädiatrische Malignome. „In der Würzburger Kinderonkologie lautet unsere Vision ‚Kein Kind sollte an Krebs sterben‘. Ich bedanke mich bei allen, die mit mir in den vergangenen knapp 24 Jahren an der Verwirklichung dieses Ziels gearbeitet haben“, fasst Prof. Schlegel zusammen.

Prof. Dr. Matthias Eyrich als neuer Schwerpunktleiter

Seine Nachfolge als Leiter des Schwerpunkts Pädiatrische Hämato-Onkologie, Stammzelltransplantation und Zelltherapie am UKW trat im April dieses Jahres Prof. Dr. Matthias Eyrich an. Prof. Schlegel und Prof. Eyrich hatten sich bereits in den 1990er Jahren an der Universitätskinderklinik Tübingen kennengelernt und in Forschungsprojekten zusammengearbeitet. Matthias Eyrich hatte dort seine Facharztausbildung absolviert und sich an den Universitäten Tübingen und Paris für den Bereich Stammzelltransplantation und Zellprocessing spezialisiert. Im Jahr 2004 rekrutierte ihn Prof. Schlegel für den Aufbau des Stammzelltransplantationsprogrammes am UKW. Zunächst arbeitete er dort als Oberarzt der pädiatrischen Transplantationsstation, später leitete er das GMP-Labor und war in der pädiatrischen Apherese-Einheit sowie für klinische Studien tätig.

Seit 2009 Professor für klinische und experimentelle Zelltherapie

Im Jahr 2007 habilitierte Eyrich an der Uni Würzburg für das Fach Pädiatrie, seit 2009 hat er eine W2-Professur für klinische und experimentelle Zelltherapie am UKW inne. Mit den Chancen und Herausforderungen der pädiatrischen Hämato-Onkologie ist er bestens vertraut. „Mein Anliegen ist es, den Kindern und Jugendlichen mit Krebserkrankungen in Unterfranken die bestmögliche Therapie anzubieten und mit klinischen Studien neue Wege zu beschreiten“, so der neue Schwerpunktleiter. 

Zelluläre Therapien auch bei Kinderkrebserkrankungen mit hohem Potenzial

Am UKW entwickelte sich in den letzten Jahren mit den innovativen Zelltherapien ein erfolgreiches Medizin-Cluster, zu dem Prof. Eyrich mit dem GMP-Zelltherapielabor und diversen klinischen Studien maßgeblich beitrug. Er kündigt an: „Das Potenzial zellulärer Therapien ist auch bei Kinderkrebserkrankungen sehr hoch und wir werden dieses Feld konsequent voranbringen.“ Die Voraussetzungen dafür sind nach seiner Einschätzung günstig: Im Herbst dieses Jahres soll der Erweiterungsbau des GMP-Zelltherapielabors im Zentrum für Innere Medizin (ZIM) eröffnet werden. Außerdem konnte Prof. Eyrich kürzlich eine erste deutschlandweite Immuntherapiestudie an Kindern mit Hirntumoren erfolgreich abschließen, eine Folgestudie mit CAR-T-Zellen soll im Jahr 2027 starten.

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Abschied und Preisvergabe bei Jubiläumssymposium 

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Stammzelltherapie-Zentrums des UKW organisierte die Kinderklinik am 2. Mai dieses Jahres ein international besetztes, wissenschaftliches Symposium. Gleichzeitig diente die Veranstaltung dazu, Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, einen der Hauptinitiatoren der Einrichtung, in den Ruhestand zu verabschieden.

Zu den Höhepunkten des Symposiums zählte ferner die Verleihung eines Preises an Dr. Samvel Danelyan für seine Lebensleistung. Der scheidende Direktor des Yeolyan Hematology/Oncology Center Yerevan hat sich jahrzehntelang für die Belange von Kindern mit Krebserkrankungen in Armenien eingesetzt. Der Preis wurde ihm von der Elfrieda-Albert-Stiftung, einer UKW-nahen Einrichtung für Kinderonkologie, verliehen.

 

Text: Pressestelle / UKW

Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, der nun ehemalige Leiter des Schwerpunkts Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzelltransplantation an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik (links), mit seinem Nachfolger Prof. Dr. Matthias Eyrich. Bild: Paul-Gerhardt Schlegel / UKW
Dr. Samvel Danelyan wurde von der Elfrieda-Albert-Stiftung für sein Engagement für krebskranke Kinder in Armenien ausgezeichnet. Bild: Gevorg Tamamyan