Aktuelle Meldungen

DFG vergibt Fördermittel für neues Graduiertenkolleg: NeuroTune

Prof. Dr. Robert Kittel, einer der Projektleiter der Klinischen Forschungsgruppe ResolvePAIN, hat zusammen mit Kollegen der Universität Leipzig den Zuschlag für ein neues Graduiertenkolleg erhalten: NeuroTune. Die Fördermittel kommen von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Die Initiative untersucht die Mechanismen, die der Informationsverarbeitung im Nervensystem zugrunde liegen. Sie wendet dabei innovative Forschungsstrategien an und fördert die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Das Projekt ist ein Meilenstein für die Forschungsgemeinschaft und verspricht, unser Verständnis komplexer neuronaler Funktionen zu verbessern.

Welche Mechanismen liegen der neuronalen Kommunikation zugrunde?

Das Graduiertenkolleg unter der Leitung von Prof. Kittel konzentriert sich auf das Verständnis der Informationsverarbeitung im Nervensystem durch die Kommunikation zwischen Neuronen und ihren Partnerzellen. Ein spezielles Hauptmerkmal kennzeichnet diese Kommunikation: Anpassungsfähigkeit. Sie ermöglicht die Regulation der Signalübertragung als Reaktion auf veränderte physiologische Anforderungen. 

Das Graduiertenkolleg „Molekulare Abstimmung neuronaler Kommunikation - NeuroTune“ untersucht allgemeine strukturelle und funktionelle Prinzipien sowie molekulare Anpassungen, die spezifisch für bestimmte Zelltypen oder Signalwege sind. Ziel ist es, die komplexen Mechanismen aufzudecken, die der neuronalen Kommunikation zugrunde liegen, und neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie das Nervensystem auf verschiedene interne und externe Stimuli reagiert und sich anpasst.

Prof. Kittels Rolle als Sprecher des Graduiertenkollegs NeuroTune ist ein wichtiger Meilenstein sowohl für unser Konsortium als auch für die Neurowissenschaften und die Schmerzforschung im Allgemeinen. Die Expertise des NeuroTune-Teams wird die nächste Generation von Doktoranden anleiten und ein Umfeld der Zusammenarbeit und interdisziplinären Ausbildung fördern.

Über die DFG-Förderung für neue Graduiertenkollegs

Am 18. November 2024 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Einrichtung von zwölf neuen Graduiertenkollegs zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses bekannt gegeben. Diese Graduiertenkollegs, darunter auch NeuroTune, werden ab Oktober 2025 für fünf Jahre mit insgesamt rund 82 Millionen Euro gefördert. Graduiertenkollegs bieten Doktorandinnen und Doktoranden die Möglichkeit, ihre Promotion im Rahmen eines strukturierten Forschungs- und Qualifizierungsprogramms auf höchstem fachlichen Niveau abzuschließen. Derzeit fördert die DFG insgesamt 216 Graduiertenkollegs.

Weitere Informationen:

Förderpreis für Schmerzforschung ging an Julia Grüner

Der Naturwissenschaftlerin aus der Würzburger Neurologie gelang es erstmalig, mit dem Team der AG Üçeyler aus Hautzellen von Fabry-Patienten Stammzellen zu erzeugen, die in Nervenzellen umgewandelt werden können. In der Petrischale konnte das Team beobachten, wie die Fettablagerungen die Nervenzellen beeinflussen. Diese Veränderungen könnten den Energiehaushalt der Zellen stören und so die für Fabry typischen Schmerzen verursachen.

Die Preisträgerin Julia Grüner mit Urkunde und umringt von ihrem Team.
Julia Grüner (4. v. l.) erhielt den diesjährigen Förderpreis für Schmerzforschung der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. Aus der Arbeitsgruppe von Nurcan Üçeyler (rechts) freuen sich mit ihr Franka Kunik, Aljosha Lang und Luisa Kreß (v. l.) © Luisa Kreß

Würzburg. Glückwunsch an Dr. rer. nat. Julia Grüner aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Nurcan Üçeyler, leitende Oberärztin in der Neurologie des Uniklinikums Würzburg. Sie erhielt am 17. Oktober 2024 beim Deutschen Schmerzkongresses in Mannheim den Förderpreis für Schmerzforschung. In der Kategorie ‚Klinische Forschung‘ wurde ihre Arbeit „Small fibre neuropathy in Fabry disease: a human-derived neuronal in vitro disease mod-el and pilot data“ mit dem zweiten Platz gewürdigt. Der Stifter des Preises, die Grünenthal GmbH, hat in diesem Jahr gleich zwei zweite Plätze vergeben, sodass sich Julia Grüner das Preisgeld von 3.500 Euro teilt. 

In ihrem Projekt geht es um die seltene Erbkankheit Morbus Fabry, die sich schleichend entwickelt und das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigt. Bei Morbus Fabry verhindern Gendefekte dass das Enzym Alpha-Galaktosidase A richtig arbeitet. Dadurch sammeln sich Fettverbindungen, sogenannte Sphingolipide, in den Zellen an, unter anderem in Nervenzellen, aber auch in Organen wie Herz und Nieren. Erste Symptome wie brennende Schmerzen in Händen und Füßen treten oft schon in der Kindheit auf. Mit der Zeit verschlechtert sich zudem die Wahrnehmung von Temperatur. 

In der ausgezeichneten Arbeit gelang es erstmalig, aus Hautzellen von Fabry-Patienten Stammzellen zu erzeugen, die in Nervenzellen umgewandelt werden können. In der Petrischale konnte das Team beobachten, wie die Fettablagerungen die Nervenzellen beeinflussen. Diese Veränderungen könnten den Energiehaushalt der Zellen stören und so die für Fabry typischen Schmerzen verursachen. Eine besonders interessante Entdeckung war, dass bei erhöhten Temperaturen eine veränderte Aktivität der Nervenzellen vorliegt. Das könnte erklären, warum Betroffene oft besonders bei Fieber stärkere Schmerzen und eine gestörte Temperaturwahrnehmung haben. Diese Entdeckungen eröffnen neue Ansätze, die Mechanismen der Erkrankung besser zu verstehen und zukünftig gezielter behandeln zu können.

Mehr zur Studie, die bereits in Brain Communications (2024) veröffentlicht wurde, lesen Sie in der Pressemitteilung
 

Opioide nach Operationen

Große Kassendatenanalyse mit Würzburger Beteiligung zeigt, dass Operationen in Deutschland nur selten Auslöser einer langfristigen Opioideinnahme sind / Geringere Häufigkeit als in den USA.

 

Das Bild zeigt eine Szene aus dem Operationssaal des UKW - Zwei Chirurginnen und ein Chirurg am OP-Tisch.
Eine neue Studie, an der das UKW beteiligt war, zeigt dass Operationen in Deutschland nur selten Auslöser einer langfristigen Opioideinnahme sind. © Daniel Peter / UKW

Jena/Würzburg. Macht eine postoperative Schmerztherapie mit Opioiden süchtig? In den USA und einigen anderen Ländern der Welt, die mit massivem Opioid-Fehlgebrauch zu kämpfen haben, wird dies vermutet und bereits empfohlen, auf dieses Schmerzmittel während und nach Narkosen zu verzichten. Auch in Deutschland ist der Gesamt-Opioidverbrauch seit Jahren relativ hoch – eine Forschungsgruppe unter Leitung des Universitätsklinikums Jena und mit Beteiligung des Uniklinikums Würzburg untersuchte nun, ob Operationen eine längerfristige Opioideinnahme auslösen können und ob bestimmte Eingriffe besonders dazu beitragen.

1,4 Prozent von 200.000 Versicherten haben sechs Monate nach der Operation Opioide verordnet bekommen 

Dazu wurden die Daten aller im Jahr 2018 operierten BARMER-Versicherten daraufhin untersucht, ob in den beiden Quartalen nach der Operation eine Opioidverordnung vorlag. Um den Einfluss von Operation, Narkose und postoperative Schmerztherapie als mögliche Auslöser für eine langfristige Opioideinnahme untersuchen zu können, wurden Personen mit einer Krebserkrankung oder einer bereits bestehenden Opioideinnahme von der Analyse ausgeschlossen. Die gute Nachricht: Von den mehr als 200.000 operierten Patientinnen und Patienten erhielten sechs Monate nach der Operation nur 1,4% derartige Schmerzmittel-Rezepte. „Diese Zahl ist in Nordamerika drei- bis viermal höher“, betont Johannes Dreiling, Erstautor der Studie aus Jena. 

Nach Amputationen erhalten 15 bis 20 Prozent der Operierten längerfristig Opioide

Die Studie verglich jedoch auch erstmals detailliert die Unterschiede zwischen einzelnen Operationen – mit zum Teil überraschenden Ergebnissen. So lag die langfristige Opioidverordnung nach Wirbelsäulen-, Schulter- und Sprunggelenksoperationen sowie wiederholten Gelenkersatz-Eingriffen um den Faktor 3 bis 7 über dem Durchschnitt. Absoluter „Spitzenreiter“ waren jedoch Amputationen, nach denen ca. 15-20% der Betroffenen längere Zeit Opioide verschrieben bekamen. Ursula Marschall, Leiterin Versorgungsforschung der BARMER: „Diese Ergebnisse deuten an, dass Opioide nach Operationen nicht generell verdammt werden sollten, zumal sie weniger organschädigende Wirkungen haben als viele andere Schmerzmittel. Aber nach bestimmten Operationen müssen wir Patientinnen und Patienten enger als bisher betreuen und begleiten, um Schmerz- und Medikationsprobleme, sowie eine möglicherweise beginnende Abhängigkeit rechtzeitig zu erkennen und konsequent zu behandeln.“

Krankenkassendaten sind wichtiger Baustein zur Versorgungsforschung 

Neben der Operation konnten in der Studie noch weitere Risikofaktoren für einen längerfristigen Opioidgebrauch identifiziert werden. Dazu gehören die Verschreibung von Antidepressiva und anderen Schmerzmitteln bereits vor der Operation, Alkoholmissbrauch sowie vorbestehende chronische Schmerzen. „Unsere Arbeit belegt erneut, welches Potential, aber auch welche Limitationen Auswertungen von Routine- und Registerdaten haben. So können Krankenkassendaten sehr exakte Angaben zur Medikamentenverschreibung liefern Es ist jedoch schwierig herauszufinden, warum diese Medikamente eingenommen wurden. Daher können wir nicht genau erkennen, bei welchen Menschen die Opioideinnahme gerechtfertigt war“ so Letztautor Daniel Schwarzkopf. Prof. Dr. Heike Rittner, die mit ihrem Zentrum interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZiS) am Uniklinikum Würzburg die hochkomplexe Datenauswertung unterstützt hat, betont: „Solche Routine-Datenbanken haben die Daten passend zu den Abrechnungscodes und nicht zu wissenschaftlichen Fragestellungen.“ Dennoch: Die Analyse von Krankenkassendaten werde auch in Zukunft ein wichtiger Baustein der Versorgungsforschung sein.

Publikation:
Dreiling J, Rose N, Arnold C, Baumbach P, Fleischmann-Struzek C, Kubulus C, Komann M, Marschall U, Rittner HL, Volk T, Meißner W, Schwarzkopf D: The incidence and risk factors of persistent opioid use after surgery—a retrospective secondary data analysis. Dtsch Arztebl Int 2024; 121: online first. https://www.aerzteblatt.de/int/archive/article/241469 , DOI:10.3238/arztebl.m2024.0200 

Förderhinweis:
Die Studie ist im Rahmen des Projektes LOPSTER entstanden, das vom Innovationsausschuss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert wurde. 
 

Das Bild zeigt eine Szene aus dem Operationssaal des UKW - Zwei Chirurginnen und ein Chirurg am OP-Tisch.
Eine neue Studie, an der das UKW beteiligt war, zeigt dass Operationen in Deutschland nur selten Auslöser einer langfristigen Opioideinnahme sind. © Daniel Peter / UKW

Voller Erfolg für Abendsprechstunde Schmerz

Das Angebot einer virtuellen Abendsprechstunde unter dem Titel „Chronischer Schmerz – eine Diagnose für immer?“ stieß am 25. September mit rund 300 Teilnehmenden auf großen Zuspruch,

Prof. Dr. med. Heike Rittner, Sprecherin des Zentrums für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZiS) und Inhaberin des Lehrstuhls Schmerz, sowie Prof. Dr. med. Claudia Sommer, Oberärztin an der Neurologischen Klinik und Poliklinik, standen eineinhalb Stunden lang Rede und Antwort auf alle Fragen rund um den chronischen Schmerz. In einem kurzen Einführungsvortrag referierten die beiden Expertinnen zunächst über die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen zu Diagnostik und Therapie von Migräne und chronischen Schmerzen allgemein. Schon längst ist chronischer Schmerz kein unabänderliches Schicksal mehr, sondern kann durch vielfältige Therapieansätze günstig beeinflusst werden. 

Interdisziplinäre multimodale Therapie und Schmerzforschung 
Diese Therapie wird in Form allgemeiner und spezieller Therapiemodule im ZiS angeboten. Auch die Klinische Forschungsgruppe KFO5001 ResolvePAIN, die hier am Universitätsklinikum unter der Leitung der Referentinnen etabliert ist und rege Schmerzforschung betreibt, trägt dazu dabei, dass die Schmerztherapie in Würzburg – speziell für Fibromyalgie und dem Komplexen Regionalen Schmerzsyndrom (CRPS) – eine zentrale Anlaufstelle ist. Aus dieser Forschungsarbeit ergaben sich auch schon bereits erste Hinweise, was eine günstige Prognose des CRPS ausmacht. 

Im Anschluss an die Ausführungen hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, ihre persönlichen Fragen zu stellen – ein Angebot, das intensiv genutzt wurde. Mit fast 100 Fragen im Chat lag der Fokus insbesondere auf den neuen Migränetherapien mit CGRP-Antagonisten sowie auf medikamentösen und nichtmedikamentösen Behandlungsmethoden.

Voller Erfolg… mit Fortsetzung
Die Initiatoren und Organisatoren der Abendsprechstunde werteten die Auftaktveranstaltung als vollen Erfolg. Die hohe Teilnehmerzahl und das große Interesse an dem Thema zeigen, wie relevant die Aufklärung über chronischen Schmerz in der Öffentlichkeit ist. Besonders gelobt wurde von den Teilnehmenden die Kombination aus fundierter Information und der Möglichkeit zum direkten Austausch mit den Expertinnen. 
Deshalb planen das ZiS, das Universitätsklinikum und die Selbsthilfe-Beauftrage Gabriele Nelkenstock, eine Fortsetzung des Formats. Ziel ist, Betroffenen und Interessierten stetigen Zugang zu aktuellen Forschungsergebnissen zu bieten und den Austausch zwischen Medizin und Öffentlichkeit zu fördern.

Aufzeichnung des Vortrags von Prof. Dr. med. Heike Rittner

Aufzeichnung des Vortrags von Prof. Dr. med. Claudia Sommer 
 

Prof. Dr. Sulayman Dib-Hajj: Schmerzkoryphäen im Austausch

Die Klinische Forschungsgruppe 5001 (KFO 5001) freut sich sehr, Mitte Mai auch den Neurologen und Schmerzforscher Prof. Dr. Sulayman Dib-Hajj von der Yale University persönlich in Würzburg begrüßen zu können.

Prof. Dr. Suleyman Dib-Hajj von der Yale Medicine School

Er wird nach Prof. Geha und Prof. Price die dritte international renommierte Koryphäe in der Schmerzforschung sein, die der Forschungsgruppe unter Prof. Dr. med. Heike Rittner und Prof. Dr. med. Claudia Sommer einen Besuch abstattet. Wie bei seinen Vorgängern auch, erhofft man sich einen inspirierenden Austausch über die beidseitigen Forschungsprojekte und lebhafte Diskussionen über die Bedeutung und den praktischen Nutzen der neuesten Ergebnisse.

Das Spezialgebiet von Prof. Dib-Hajj sind Natriumkanäle und ihre Rolle bei der Entstehung von chronischem Schmerz. Mutationen bestimmter Proteine dieser spannungsgesteuerten Ionenkanäle beeinflussen die Erregbarkeit der Nozizeptoren. Die Erregungsschwelle solcher sensorischen Nervenzellen, welche die elektrischen Schmerzimpulse aufnehmen und weiterleiten, wird gesenkt und damit chronischer Schmerz begünstigt. Für seine Untersuchungen verwendet der Neurobiologe auch Live-Bildgebungstechniken, die den Transport von Kanälen in den sensorischen Axonen optisch dokumentieren.

Internationale Anerkennung

Prof. Dib-Hajj ist Professor für Neurologie an der Yale School of Medicine und stellvertretender Direktor des Veteran Administration Medical Centers in West Haven, Connecticut. Er absolvierte sein Grundstudium an der American University of Beirut, Libanon, und promovierte an der Ohio State University, Columbus. Durch zahlreiche Publikationen sowie den Aufbau eines umfangreichen Forschungsnetzwerks aus Wissenschaft und Industrie hat er sich große internationale Anerkennung erworben. Zudem ist er Vorstandsmitglied des National Disease Research Interchange, einer gemeinnützigen Organisation, die die Nutzung von menschlichem Gewebe für Forschungszwecke unterstützt.

Im Rahmen seines Besuchs vom 16. bis 17. Mai 2024 wird Prof. Dib-Hajj auch einen Gastvortrag zu seinem Spezialgebiet halten.  Das Thema ist der Aufbau erregbarer Membranen in sensorischen Neuronen.

Detailliertere Informationen wie Ort und Uhrzeit des Vortrags finden Sie im Veranstaltungskalender und im Flyer.

Weitere Informationen zu Prof. Sulayman Dib-Hadjj und seiner Forschung erhalten Sie auf seiner Webseite.

Prof. Dr. Suleyman Dib-Hajj von der Yale Medicine School

Prof. Dr. Theodore Price: Schmerzkoryphäen im Austausch

Die Klinische Forschungsgruppe 5001 (KFO 5001) freut sich sehr, Ende März den renommierten Schmerzforscher Prof. Dr. Ted Price aus den USA persönlich in Würzburg begrüßen zu können.

Porträtfoto von Prof. Dr. Ted Price
Prof. Dr. Ted Price vom Center for Advanced Pain Studies in Dallas, Texas.

Chronischer Schmerz ist ein globales Problem, das etwa zwanzig Prozent der Weltbevölkerung betrifft. Deshalb wird in allen Kontinenten intensiv geforscht, um neue Erkenntnisse über Entstehung, molekulare Veränderungen, Biomarker oder auch ausgefeiltere Techniken bei bildgebenden Verfahren zu gewinnen und so neue therapeutische Ansätze zu entwickeln. Prof. Dr. Ted Price hat sich insbesondere auf die Plastizität des Gehirns bei chronischem Schmerz spezialisiert, also wie das Gehirn Schmerzreize aufnimmt und verarbeitet und welche zentralen Mechanismen dazu führen, dass Schmerz chronisch wird. Dazu hat er mehrere innovative Ansatzpunkte entdeckt und sich international einen Namen gemacht. 

Wie die KFO-Forschungsgruppe 5001 auch, widmet er sich interdisziplinär und multifokal mit einem größeren Stab von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Center for Advanced Pain Studies (CAPS) dieser Aufgabe.  Das Institut ist Teil der University of Texas in Dallas und steht in Kooperation mit der UT Southwestern.

Gastvortrag und persönliche Begegnungen

Die Leiterinnen der KFO 5001, Univ.-Prof. Dr. med. Heike Rittner und Univ.-Pof. Dr. med. Claudia Sommer, freuen sich mit allen Projektleiterinnen und Projektleitern der Forschungsgruppe auf den persönlichen Austausch und die Begegnung mit dem herausragenden Schmerzforscher. Er wird bei seinem Aufenthalt die einzelnen Labore und Einrichtungen besuchen und sich über die konkreten Forschungsarbeiten und -ergebnisse informieren. Aus den Dialogen ergeben sich erfahrungsgemäß inspirierende Impulse für beide Seiten, welche direkt in die weitere Forschung fließen. Außerdem wird Prof. Price einen Gastvortrag über die „Mechanismen des neuropathischen Schmerzes bei Diabetes“ halten.


Weitere Informationen zu Prof. Ted Price, seiner Forschungsarbeit und zum Center for Advanced Pain Studies 
Nähere Informationen zum Vortrag und Programm im Veranstaltungskalender

Der Flyer zur Vorlesung als PDF zum Download
 

Porträtfoto von Prof. Dr. Ted Price
Prof. Dr. Ted Price vom Center for Advanced Pain Studies in Dallas, Texas.

Forschende Frauen am UKW - Prof. Dr. Heike Rittner im Porträt
Bild zeigt Frau Prof. Dr. Heike Rittner

Weil die Welt immer noch in großen Teilen von Männern für Männer gestaltet werde und erkannt werden müsse, dass eine größere Vielfalt zu mehr Innovation führt, hat die UNESCO den 11. Februar zum Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft erkoren. 

Auch das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) setzt sich für Diversität in der Wissenschaft und Chancengleichheit ein. Es gibt auf dem Campus zahlreiche Fördermaßnahmen und Mentoring-Programme - und es gibt die Serie #WomenInScience mit inzwischen mehr als 20 weiblichen Rollenvorbildern.

In dieser Serie berichten forschende Frauen aus der Universitätsmedizin Würzburg über ihren Werdegang, geben Empfehlungen für mehr Diversität in der Wissenschaft und Karrieretipps an den Nachwuchs. Auch Prof. Dr. Heike Rittner, Leiterin des Lehrstuhls für Schmerzmedizin, stand für die Serie Rede und Antwort.

Zum Porträt von Prof. Dr. Heike Rittner, Leiterin des Lehrstuhls für Schmerzmedizin

Bild zeigt Frau Prof. Dr. Heike Rittner