Aktuelle Meldungen

Forschergruppe gewinnt beim DIVI-Forschungspreis "Klinische Forschung"

4.000 Euro erhielt das Forschungsteam unter Leitung von Prof. Christoph Härtel für den 1. Platz beim Forschungspreis "Klinische Forschung" der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).

Die Gruppe arbeitete bei dem Projekt zentrumsübergreifend an mehreren neonatologischen Zentren in Deutschland. Die Forscherinnen und Forscher entdeckten einen Zusammenhang zwischen einer Behandlung mit dem Antibiotikum Vancomycin und einem auffälligen Hörscreening bei Frühgeborenen. Dies könnte ein Anzeichen für langfristige Hörschädigungen sein.

Als Grundlage dienten Daten des Deutschen Frühgeborenennetzwerks (GNN), in dem etwa 17.000 Frühgeborene erfasst sind. Zusätzlich wurden rund 1000 mit Vancomycin behandelte Frühgeborene näher untersucht. Dabei erwies sich die Behandlung mit dem Antibiotikum als unabhängiger Risikofaktor für ein auffälliges Hörscreening, was aber noch keinen definitiven Beweis für eine Hörstörung bedeutet. Die Arbeit der Gruppe bildet eine wichtige Basis für weitere Forschungen und soll für den sorgsamen Umgang mit Antibiotika sensibilisieren.

Über den DIVI-Forschungspreis

Der DIVI-Forschungspreis, auch bekannt als Posterwettbewerb, wird jährlich im Rahmen des DIVI-Kongresses verliehen. Als wissenschaftliche Fachgesellschaft möchte die DIVI damit der methodischen Diskussion einen höheren Stellenwert einräumen. Die jeweils vier besten Abstracts aus den Bereichen klinische und experimentelle Medizin werden von einer Expertenjury vor dem Kongress bewertet und ausgewählt. Die jeweiligen beiden Sieger erhalten 4.000 Euro, die Zweiten 2.000 Euro und die Plätze 3 und 4 je 1.000 Euro.

Prof. Härtel erhält Bätz-Preis 2021 des Universitätsbundes Würzburg

Professor Christoph Härtel, Leiter der Kinderklinik, wurde für das Forschungsprojekt "Nicht-invasive, kontinuierliche Untersuchung der Herz-Kreislauffunktion bei Kindern" mit dem Bätz-Preis geehrt.

v.l.n.r.: Dr. Thomas Trenkle (Universitätsbund), Prof. Dr. Patrick Meybohm (Klinik für Anästhesiologie), Prof. Dr. Christoph Härtel (Kinderklinik und Poliklinik), Dr. Fabian Essig und Prof. Karl Georg Häusler (Klinik für Neurologie) bei der Preisverleihung des Universitätsbundes. Foto: Heiko Becker
v.l.n.r.: Dr. Thomas Trenkle (Universitätsbund), Prof. Dr. Patrick Meybohm (Klinik für Anästhesiologie), Prof. Dr. Christoph Härtel (Kinderklinik und Poliklinik), Dr. Fabian Essig und Prof. Karl Georg Häusler (Klinik für Neurologie) bei der Preisverleihung des Universitätsbundes. Foto: Heiko Becker

Nährstoffe statt Antibiotika

Kann eine Nahrungsergänzung schwere Infektionen bei Neugeborenen verhindern? Translationale Pädiatrie und Kinderklinik des Universitätsklinikums Würzburg erhalten mit Kooperationspartnern für gemeinsames Forschungsprojekt PROSPER 1,9 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Professorin Dorothee Viemann hat im Jahr 2021 die Leitung der neuen Abteilung Translationale Pädiatrie am Uniklinikum Würzburg übernommen.

Würzburg. Eine Blutvergiftung (Sepsis) ist lebensbedrohlich – besonders für Frühgeborene, denn sie können innerhalb von wenigen Stunden daran sterben. Bei ihnen kann eine Blutvergiftung auch die Ursache einer jahrelang erhöhten Anfälligkeit für weitere Krankheiten sein. Da man derzeit nur schwer abschätzen kann, welches Baby tatsächlich eine Sepsis entwickelt, erhalten die meisten der Frühgeborenen (bis zu 85 Prozent) vorsorglich Antibiotika. Diese Medikamente können somit Leben retten, haben aber auch Nachteile wie die Verbreitung von Antibiotika-Resistenzen oder eine Störung der Darmflora. Letzteres kann langfristig chronisch entzündliche Erkrankungen, Allergien, Fettleibigkeit und Diabetes nach sich ziehen.

Ein Team um Professorin Dr. Dorothee Viemann, Leiterin der Translationalen Pädiatrie und Professor Dr. Christoph Härtel, Klinikdirektor der Kinderklinik am Universitätsklinikum Würzburg, untersucht nun im Forschungsprojekt PROSPER, ob eine bestimmte Nahrungsergänzung Frühgeborene vor einer Blutvergiftung schützen kann. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt dieses Vorhaben mit rund 1,9 Millionen Euro. 

Alarmine könnten der Schlüssel sein

Professorin Viemann und Dr. Sabine Pirr von der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben zuvor herausgefunden, dass sogenannte Alarmine die Entwicklung der Darmflora und des Immunsystems nach der Geburt positiv beeinflussen. Diese Proteine befinden sich in hohen Mengen in der Muttermilch. „Das Sepsisrisiko erhöht sich deutlich, wenn es Frühgeborenen an Alarmin S100A8/A9 mangelt“,erklärt Dorothee Viemann. Im Projekt PROSPER (Prevention of Sepsis by personalized nutritional S100A8/A9 supplementation to vulnerable neonates) soll nun gezeigt werden, dass die Nahrungsergänzung mit S100A8/A9 Frühgeborene, die niedrige Spiegel dieses Alarmins aufweisen, vor einer Sepsis schützt.

In PROSPER arbeiten Expertinnen und Experten der Kinderklinik des Universitätsklinikums Würzburg, der Medizinischen Hochschule Hannover, des Instituts für Immunologie der Universität Münster und des experimentell-klinischen Forschungszentrums des Max-Delbrück-Zentrums und der Charité in Berlin zusammen. Es soll die Voraussetzungen für die Durchführung einer anschließenden klinischen Studie schaffen und ist somit ein Beispiel für die schrittweise Translation von Grundlagenforschung in die klinische Anwendung. 

Wie Babys lernen, sich gegen Bakterien und Viren zu verteidigen

In der MIAI-Geburtskohortenstudie untersucht die Abteilung Translationale Pädiatrie gemeinsam mit der Kinderklinik und Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg bei Kindern im ersten Lebensjahr die Entwicklung des Immunsystems gegen Viruserkrankungen der Atemwege.

 

In der MIAI-Geburtskohortenstudie untersucht die Abteilung Translationale Pädiatrie bei Kindern im ersten Lebensjahr die Entwicklung des Immunsystems gegen Viruserkrankungen der Atemwege.
Faktoren wie Gene, Zeitpunkt der Geburt, Geburtsmodus, Darmflora des Kindes, Ernährung, Infektionen und Impfungen aber auch soziale Kontakte und Lebensbedingungen im Kindesalter spielen eine große Rolle bei der Entwicklung des Immunsystems und Entstehung von Gesundheit und Krankheit. © T. Bauer

Zu Beginn unseres Lebens ist unser Immunsystem besonders formbar. Und das ist wichtig, um ein Gleichgewicht zwischen Toleranz und Abwehr zu etablieren und so die Reifung und Gesundheit zu fördern. Faktoren wie Gene, Zeitpunkt der Geburt, Geburtsmodus, Darmflora des Kindes, Ernährung, Infektionen und Impfungen aber auch soziale Kontakte und Lebensbedingungen im Kindesalter spielen eine große Rolle bei der Entstehung von Gesundheit und Krankheit.

MIAI – Maturation of Immunity Against Influenza

Welche inneren und äußeren Faktoren im ersten Lebensjahr die Reifung des kindlichen Immunsystems gegen Viruserkrankungen der Atemwege beeinträchtigen oder fördern, das erforscht jetzt Prof. Dr. Dorothee Viemann mit ihrem Team am Uniklinikum Würzburg (UKW) in der neuen Studie MIAI (englisch für Maturation of Immunity Against Influenza).

Eltern aus Würzburg und Umgebung sind herzlich eingeladen, mit ihren Neugeborenen an der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Studie teilzunehmen. Mit ihrer Teilnahme können sie zu einem besseren Verständnis beitragen, wie Babys lernen, sich gegen Viren zu verteidigen, die Atemwegserkrankungen auslösen. Dazu werden direkt nach der Entbindung in der Frauenklinik des UKW sowie nach einem, sechs und zwölf Monaten in der MIAI-Studienambulanz in der benachbarten Kinderklinik Daten zum Gesundheitszustand des Kindes erhoben, körperliche Untersuchungen durchgeführt und Bioproben entnommen. „Durch die Auswertung der Daten und Analysen der Bioproben erhoffen wir uns, wissenschaftlich belegte Empfehlungen zu geben und Maßnahmen zu entwickeln, mit denen Eltern die Entwicklung des Immunsystems ihres Kindes frühzeitig fördern und dadurch schwere virale Atemwegserkrankungen verhindern können“, fasst Studienleiterin Dorothee Viemann das Ziel der Studie zusammen.

Datenschatz zur Reifung des Immunsystems

Es ist die erste große Kohortenstudie am Uniklinikum Würzburg der noch recht neuen Abteilung „Translationale Pädiatrie“, die der Kinderklinik und dem Zentrum für Infektionsforschung der Universität Würzburg angehört. Die Leiterin, Professorin Dorothee Viemann, kam im Juli 2021 von der Medizinischen Hochschule Hannover an den Wissenschaftsstandort Würzburg und ist begeistert von der Interdisziplinarität, Dynamik und Translation, also der engen Verbindung von Forschung und Klinik, die sie am Campus vorgefunden hat. Die Kinderärztin mit Zusatzspezialisierungen in Neonatologie, Infektiologie und Labormedizin erforscht mit großer Leidenschaft die Ursachen und Therapiemöglichkeiten der Infektanfälligkeit und immunologischen Schwächen von Neu- und Frühgeborenen.

Eines ihrer großen Ziele ist der Aufbau einer großen fächerübergreifenden Kohorte, in der die gesundheitliche Entwicklung von hunderten Kindern von der Geburt bis über das 16. Lebensjahr hinaus untersucht wird. Zur Erhebung der Daten könnte eine Smartphone-App zum Einsatz kommen, bei der die Eltern die Krankheitszeiten ihrer Kinder eintragen können, welche Antibiotika wann und wie lange verschrieben wurden, wann Allergien auftraten und ähnliches mehr. Die MIAI-Studie ist ein erster wichtiger Schritt zu diesem großen anvisierten Datenschatz.

Weitere Informationen: www.ukw.de/miai  

Zusatzinformation:

Detaillierter Ablauf der MIAI-Studie

„Wir werden entweder vor oder kurz nach der Geburt auf die Eltern zukommen und über die Studie aufklären“, erklärt die Studienbetreuerin Christiane Kretzer. Voraussetzung für die Teilnahme ist neben dem Wohnort in der Stadt oder im Kreis Würzburg die Entbindung an der Frauenklinik am UKW. Auf der Wöchnerinnenstation werden direkt nach der Geburt die ersten Daten erhoben, sofern die Eltern an der Studie teilnehmen möchten.

In den ersten Tagen werden zwei Blutproben gewonnen, einmal aus der Nabelschnur und dann im Rahmen der U2-Vorsorgeuntersuchung, wenn dem Kind ohnehin für das Stoffwechselscreening Blut entnommen wird. Darüber hinaus werden Stuhlproben vom Kind gesichert und, sofern gestillt wird, etwas Muttermilch. Neben einer körperlichen Untersuchung des Babys werden Abstriche in der Nase, im Rachen und auf der Haut durchgeführt.

Die körperliche Untersuchung sowie Rachen- und Hautabstriche erfolgen nochmals im ersten und sechsen Lebensmonat. Zu diesen Terminen werden die Eltern mit dem Kind in die Studienambulanz der Kinderklinik eingeladen. Wenn möglich wird dann nochmals eine Stuhl- und Muttermilchprobe gewonnen. Zum ersten Geburtstag findet schließlich die große Abschlussuntersuchung statt, zu der neben den Abstrichen und Stuhlprobe nochmals Blut entnommen und die Gesundheitsentwicklung und Ernährung des Kindes anhand eines Fragebogens analysiert wird.

Die MIAI-Studie wird von der Universitätskinderklinik in Kooperation mit der Universitätsfrauenklinik durchgeführt. Bei der Weiterverarbeitung und Analyse der Bioproben wird das MIAI-Studienteam aus Würzburg von Kooperationspartnern der Universitäten Bonn und Münster sowie dem Max-Delbrück-Zentrum in Berlin unterstützt.

Angebote an StudienteilnehmerInnen

Welchen Nutzen haben die Eltern von einer Teilnahme abgesehen vom Beitrag zum medizinischen und wissenschaftlichen Fortschritt. Dorothee Viemann: „Neben der individuellen Betreuung durch die eigene Kinderärztin oder den eigenen Kinderarzt erhalten die Eltern durch die Teilnahme an der MIAI-Studie weitere kostenlose Untersuchungen sowie eine zusätzliche Beratung zu verschiedenen Themen wie Stillen und Ernährung. Zudem gibt es einen regelmäßigen Newsletter und Themenabende.“

Daniela Bürtsch und Christine Blum sind die neuen Babylotsinnen am Uniklinikum Würzburg.

Am Uniklinikum Würzburg beraten ab diesem Frühjahr zwei Babylotsinnen werdende und frischgebackene Eltern bei sozialen und psychischen Fragen und Sorgen. Das Projekt ist das Erste seiner Art in Bayern.

Mit der Geburt eines Kindes beginnt auch für die Eltern ein neues Leben, das neben Freude und Glück auch Fragen und Sorgen mit sich bringen kann. Um Mütter und Väter für den Familienalltag zuhause zu stärken, gibt es seit diesem Frühjahr an der Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) zwei Babylotsinnen.

 

Für eine gesunde Kindesentwicklung

 

„Familien unterliegen zunehmenden Belastungen mit möglichen Auswirkungen auf eine gesunde Kindesentwicklung, wie zum Beispiel finanzielle Sorgen und Arbeitslosigkeit, fehlende Integration, schwindende familiäre Strukturen sowie Trennung oder Krankheit der Eltern“, sagt Prof. Dr. Sarah Kittel-Schneider. Die stellvertretende Klinikdirektorin des Zentrums für Psychische Gesundheit des UKW leitet an der Würzburger Universitäts-Frauenklinik eine Spezialambulanz für psychische Erkrankungen rund um die Geburt in Zusammenarbeit mit der Frauen- und der Kinderklinik. Sie fährt fort: „Das freiwillige und kostenlose Gespräch mit unseren Babylotsinnen bietet die Chance, schon in der Geburtsklinik psychosozialen Hilfsbedarf der – werdenden – Eltern zu erkennen und passende Angebote zu vermitteln.“

 

Unterstützt durch Fördergelder

 

Für diese Aufgabe wurden in diesem Frühjahr die speziell weitergebildeten Mitarbeiterinnen Christine Blum und Daniela Bürtsch eingestellt. Nach einer Etablierungsphase konnten sie Mitte April ihre Arbeit vollständig aufnehmen. Finanziert und getragen wird das Projekt vom klinischen Förderverein „Der Regenbogen e.V. – Verein der Freunde und Förderer der Psychiatrischen Tagesklinik“, unterstützt von Fördergeldern der gemeinnützigen Stiftung SeeYou, der Deutschen Fernsehlotterie und dem Lions Club.

Das Babylotsen-Programm der Stiftung SeeYou ist bereits in 103 Kliniken und Arztpraxen in ganz Deutschland etabliert. „Ich kenne es aus meiner früheren Arbeit im peripartalen Netzwerk Frankfurt und dem dortigen Universitätsklinikum und bin vom Nutzen des Angebots überzeugt“, sagt Prof. Kittel-Schneider. Sie beantragte deshalb zusammen mit Ursula Berninger und Hans-Reiner Waldbröl, den Vorsitzenden des klinischen Fördervereins „Der Regenbogen e.V.“, Prof. Dr. Achim Wöckel, dem Direktor der Frauenklinik, und Prof. Dr. Christoph Härtel, dem Direktor der Kinderklinik des UKW, die erforderlichen Drittmittel.

 

Vorreiter in Bayern

 

Die Würzburger Babylotsinnen sind das erste Projekt dieser Art in Bayern. „Unser Ziel bei diesem interdisziplinären und multiprofessionellen Vorhaben ist es, in enger Zusammenarbeit mit den koordinierenden Kinderschutzstellen junge Familien nach Kräften zu unterstützen und den Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen“, fasst Prof. Kittel-Schneider zusammen.

 

Wer das Projekt durch Sponsoring unterstützen will, kann dies über folgendes Konto tun:

 

Klinischer Förderverein „Der Regenbogen e.V., Verein der Freunde und Förderer der psychiatrischen Tagesklinik“

 

Sparkasse Mainfranken

 

IBAN DE76 790500000049366438

Uniklinik Würzburg versorgt sieben krebskranke Kinder aus der Ukraine

Geflüchtete Familien trafen am vergangenen Wochenende in der UKW-Kinderklinik ein.

Das Schicksal von geflüchteten ukrainischen Kindern und ihren Eltern bewegt aktuell viele Menschen in Deutschland. Besonders hart trifft es diejenigen, die bereits vor Ausbruch des Krieges mit schweren Schicksalsschlägen zu kämpfen hatten. Unter den Menschen, die Hals über Kopf ihre Heimat als Flüchtlinge verlassen mussten, sind auch Familien mit einem an Krebs erkrankten Kind. Sieben dieser Kinder werden aktuell in der Kinderklinik des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) behandelt.

„Wir haben bereits seit Längerem eine enge medizinische Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine und haben bereits vor dem Krieg Kinder aus der Ukraine in Würzburg behandelt, wenn die medizinischen Möglichkeiten in der Ukraine ausgeschöpft waren und sie eine spezielle Therapie benötigten“ sagt Prof. Paul-Gerhardt Schlegel, Leiter der Kinderonkologie am Universitätsklinikum Würzburg. 

Mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Uniklinik hatten im Fernsehen die Bilder eines krebskranken Jungen in Akuttherapie gesehen, der sich mit seiner Mutter auf den Weg gemacht hatte, ohne zu wissen, wo die lebenswichtige Behandlung weiter durchgeführt werden kann. „Auch unser Team haben die Bilder sehr bewegt. Direkt am nächsten Morgen habe ich deshalb Kontakt mit unserer Ansprechpartnerin in der Ukraine aufgenommen und unsere Hilfe angeboten, falls die Familien nach Deutschland flüchten“ sagt Prof. Schlegel. Zeitgleich hat sich auch eine deutschlandweite Initiative der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) zum Ziel gemacht, ukrainischen Kindern mit einer Krebserkrankung nach ihrer Flucht eine Behandlung in einer der hochspezialisierten Kinderkrebszentren in Deutschland zu ermöglichen. 

Neben der dringend nötigen medizinischen Versorgung werden die geflüchteten Familien nun auch in organisatorischen Dingen unterstützt. Hierfür sorgt das International Office des UKW gemeinsam mit dem psychosozialen Dienst der Kinderkrebsstationen und vielen weiteren Unterstützern. 

In den vergangenen 14 Tagen konnten über das kinderonkologische Netzwerk Bayern KIONET dank der jahrelangen Kooperationen 24 geflüchtete Kinder und Jugendliche mit einer lebensbedrohlichen onkologischen Erkrankung bayernweit versorgt werden. 

Uniklinikum Würzburg: Kinderklinik und Kinderchirurgie erneut mit Gütesiegel ausgezeichnet

Die Kinderklinik und die Kinderchirurgie des Uniklinikums Würzburg erhielten kürzlich erneut das Gütesiegel „Ausgezeichnet. Für Kinder“. Das in zweijährigem Rhythmus vergebene Zertifikat bescheinigt hohe Qualitätsstandards bei der stationären Versorgung von Kindern und Jugendlichen.

Die in der Kinder- und Jugendmedizin Tätigen wollen die Qualität der stationären Behandlung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland erhalten und möglichst noch weiter verbessern. Vor diesem Hintergrund vergeben die Gesellschaft der Kinderkrankenhäuser und Kinderabteilungen in Deutschland e.V., die Bundesarbeitsgemeinschaft Kind und Krankenhaus und die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie in zweijährigem Rhythmus das Gütesiegel „Ausgezeichnet. Für Kinder“. Jetzt stand die Vergabe für die Periode 2022/2023 an. Wie schon in den letzten fünf Gültigkeitsperioden sind die von Prof. Dr. Christoph Härtel geführte Kinderklinik und die von Prof. Dr. Thomas Meyer geleitete Abteilung für Kinderchirurgie der Chirurgischen Universitätsklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) wieder unter den damit zertifizierten Einrichtungen.

Eine Bewertungskommission bestätigte erneut, dass die beiden Einrichtungen ausnahmslos alle Standards für die multiprofessionelle und interdisziplinäre Versorgung erfüllen. Dazu gehören nicht nur eine kontinuierliche fachärztliche Besetzung und ein speziell qualifiziertes Pflegeteam, sondern auch psychologische, sozialmedizinische, pädagogische und medizinisch-therapeutische Angebote. 

Das leisten Kinderklinik und Kinderchirurgie am Uniklinikum Würzburg

Die Würzburger Kinderklinik und Poliklinik ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung mit dem gesamten Leistungsspektrum der Kinderheilkunde. Zu den Schwerpunkten zählen unter anderem die Früh- und Neugeborenenmedizin (Level 1), die Pädiatrische Intensivmedizin, die Onkologie inklusive Stammzelltransplantation, die Hämatologie, die Pneumologie, die Entzündungsmedizin einschließlich Immunologie, Infektiologie und Rheumatologie, Gastroenterologie, Endokrinologie, Neuro- und Sozialpädiatrie sowie weitere Spezialdisziplinen.

Die Kinderchirurgie am Zentrum für Operative Medizin (ZOM) des UKW bietet das gesamte Spektrum der kinderchirurgischen Versorgung von der ersten Lebensminute bis zum vollendeten 16. Lebensjahr an. Schwerpunkte der Kinderchirurgie sind – neben der allgemeinen kinderchirurgischen Versorgung – die Neugeborenen- und Fehlbildungschirurgie, die Kinderurologie sowie die Kindertraumatologie.

Gütesiegel als Orientierungshilfe für Eltern

Nach Angaben der Fachgesellschaften wünschen sich Eltern und Angehörige die bestmögliche stationäre Versorgung ihres kranken Kindes. Dabei seien das Gütesiegel und die Veröffentlichung unter www.ausgezeichnet-fuer-kinder.de eine hervorragende Orientierungshilfe bei der Suche nach einer Qualitäts-Kinderklinik. 

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

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ki_ambtermin@ ukw.de

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Anschrift

Kinderklinik und Poliklinik des Universitätsklinikums und der Bayerischen Julius-Maximilians-Universität | Josef-Schneider-Straße 2 | Haus D31 | 97080 Würzburg | Deutschland