Aktuelle Pressemitteilungen

Denn im Danken da liegt Segen

Quellentag – Auszeit für Leib und Seele

Weinberge
Bild: Gunter Koch

Am Sonntag, den 18. Mai 2025, war eine Gruppe von 17 Mitarbeitenden des UKW unterwegs rund um die Vogelsburg. Die Wanderung mit Impulsen und Gesprächen soll eine Auszeit vom Alltag und eine Quelle für den Alltag sein. Dazu eingeladen hatte Dieter Hammer vom Seelsorge-Team unterstützt von der Seelsorgerin Anita Reichert.

In Escherndorf sind wir um 10 Uhr losgelaufen zunächst am wunderschönen Altmain entlang. Die Anregungen des Seelsorge-Teams dienten dazu, um dem Guten im eigenen Leben auf die Spur zu kommen. 

Drei Gedanken-Schritte auf dem eigenen Weg der Dankbarkeit waren: bitten und wünschen – erkennen und anerkennen – staunen und danken
Damit konnte jede und jeder von uns auf den Wegstrecken, die wir in Stille gegangen sind, überlegen: 
Was sind meine Wünsche und Bitten für mein Leben? Wo erkenne ich gute Erfahrungen und schöne Erlebnisse, die schon da sind? Wofür und vor allem welchen Menschen will ich Danke sagen?

Bei diesen persönlichen Gedanken und dem gemeinsamen Erzählen über „Gott und die Welt“ haben wir die schöne Natur in den Weinbergen genossen auf unserem Weg nach Astheim, wo wir auch die Kartause besichtigen konnten. Über den Quittenweg sind wir zur Vogelsburg und dem nahe gelegenen „terroir f-Punkt“ gekommen, wo wir bei einer längeren Pause die grandiose Aussicht über die Mainschleife und darüber hinaus erleben konnten.

Mit einem Segen und der Ermutigung für ein achtsames und aufmerksames Gehen sind wir wieder in Escherndorf angekommen, mit vielen schönen Eindrücken bereichert, die uns über diesen Tag hinaus begleiten werden.

Text: Dieter Hammer

 

Weinberge
Bild: Gunter Koch

2. Inkontinenz-Informationstag am Uniklinikum Würzburg

Die Klinik für Urologie und die Frauenklinik des Uniklinikums Würzburg organisieren am Samstag, den 28. Juni 2025 gemeinsam den 2. Würzburger Inkontinenz-Tag. Ein Schwerpunkt der Vortragsveranstaltung, die sich an Betroffene und deren Angehörige richtet, liegt auf den Behandlungsmöglichkeiten bei Frauen.

Wassertropfen
Dem ungewollten Abgang von Urin kann man auf höchst unterschiedlichen Wegen entgegenarbeiten. Bild: Pixabay

Würzburg. Harninkontinenz ist nach wie vor ein Tabuthema. „Durch die damit verbundene mangelnde Kommunikation wissen viele Patientinnen und Patienten gar nicht, dass es heutzutage viele sowohl konservative als auch operative Behandlungsmethoden gibt, die natürlich auch in Unterfranken unkompliziert verfügbar sind“, sagt Prof. Dr. Hubert Kübler. Um hier weitere Aufklärungsarbeit zu leisten, organisiert die von ihm geleitete Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des Uniklinikums Würzburg (UKW) zusammen mit der Universitäts-Frauenklinik am Samstag, den 28. Juni 2025 den 2. Würzburger Inkontinenz-Tag. 

Schwerpunkt: Inkontinenz bei Frauen

Einen Schwerpunkt setzt die Veranstaltung auf die Inkontinenz bei Frauen, da diese durchschnittlich zwei- bis viermal häufiger betroffen sind als Männer. Diese Tatsache macht die von Prof. Dr. Achim Wöckel geleitete Würzburger Universitäts-Frauenklinik zu einer wichtigen Kooperationspartnerin beim Infotag. 

Verstärkt durch niedergelassene Kolleginnen und Kollegen bieten die beiden Klinken zwischen 10:00 und 12:45 Uhr eine Abfolge von jeweils etwa 20-minütigen Vorträgen an. Hierbei gibt es Antworten auf Fragen wie: Welche neuen Therapien helfen bei Dranginkontinenz? Für wen bietet sich ein künstlicher Schließmuskel an? Müssen wiederkehrende Harnwegsinfekte immer mit Antibiotika behandelt werden? Welche Angebote macht die moderne Beckenbodenchirurgie? Und was kann man bei Belastungsinkontinenz mit Physiotherapie erreichen? 

Porträt der verschiedenen Sprechstunden und Diskussionsmöglichkeit 

Außerdem werden die verschiedenen Spezialsprechstunden zum weiten Krankheitsfeld Inkontinenz vorgestellt. Zum Abschluss haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, mit den Fachleuten zu diskutieren.

Die kostenlose Veranstaltung findet im Großen Hörsaal des Rudolf-Virchow-Zentrums an der Josef-Schneider-Straße statt. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bei Astrid Breitenstein von der Urologischen Klinik erforderlich unter Tel. 0931/201-32012 oder E-Mail: Breitenste_A@ ukw.de.

Text: Pressestelle / UKW

Wassertropfen
Dem ungewollten Abgang von Urin kann man auf höchst unterschiedlichen Wegen entgegenarbeiten. Bild: Pixabay

Personalia vom 27. Mai 2025 +++ Wir gratulieren!

Hier lesen Sie Neuigkeiten aus dem Bereich Personal: Neueinstellungen, Dienstjubiläen, Forschungsfreisemester und mehr.

Dr. Jerry Easo, Oberarzt, Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie, wurde mit Wirkung vom 13.05.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Herzchirurgie erteilt.

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 27.05.2025

„Neue Horizonte“: Kinderkliniken aus Würzburg und Lübeck richteten Jahreskongress zusammen aus

Podiumsdiskussion: „Nicht über, sondern mit Kindern reden"

Über 2000 Teilnehmende kamen zur 51. Jahrestagung der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI). Foto: UKW / privat
Über 2000 Teilnehmende kamen zur 51. Jahrestagung der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI). Foto: UKW / privat

Würzburg/Lübeck. Über 2000 Teilnehmende kamen zur 51. Jahrestagung der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI) nach Lübeck. Organisiert wurde die Tagung vom 22. bis 24. Mai gemeinsam von Teams aus Ärzten und Pflegenden der beiden Universitäts-Kinderkliniken in Würzburg und Lübeck.

„Die Pflege war in allen Kongress-Symposien aktiv vertreten, was die verschiedenen Perspektiven zu einem gemeinsamen Ganzen vereint“, so Prof. Dr. Christoph Härtel, Direktor der Kinderklinik am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Auch weitere Berufsgruppen waren neben der Neugeborenen- und Kinderintensivmedizin breit vertreten, etwa aus den Bereichen Grundlagenwissenschaften, Medizintechnik/-informatik, Seelsorge und Eltern- bzw. Patientenvertretungen.

„Nicht über, sondern mit Kindern reden"

Zu den zentralen Themen der Tagung zählten u.a. intensivmedizinisch betreute akute und chronische Erkrankungen, deren Prävention, Diagnostik und bestmögliche Therapien, interprofessionelle und multidisziplinäre Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Familien als Teil des Teams, neue Fortbildungsformate (, z.B. „Simulationsszenarien auf der Bühne“ oder Podcasts) oder die zukünftigen Einsatzgebiete von künstlicher Intelligenz.

Die Podiumsdiskussion zur Eröffnung war ein besonderes Highlight und bewusst anders gestaltet: Ganz nach dem Motto „Nicht über, sondern mit Kindern reden“, diskutierte Moderatorin Linda Zervakis mit Kindern und jungen Erwachsenen, die teilweise intensivmedizinisch behandelt wurden, die Schwerpunktthemen des diesjährigen Kongresses, die Sorgen und die Zukunftsvisionen der Kinder und Jugendlichen.

Über 2000 Teilnehmende kamen zur 51. Jahrestagung der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI). Foto: UKW / privat
Über 2000 Teilnehmende kamen zur 51. Jahrestagung der Gesellschaft für Neonatologie und Pädiatrische Intensivmedizin (GNPI). Foto: UKW / privat

Das Uniklinikum Würzburg weitet seine Solarstromerzeugung aus

Das Uniklinikum Würzburg hat seine Solarstromproduktion kürzlich um eine Anlage mit knapp 44 kWp erweitert. Damit wuchs seine Photovoltaik-Gesamtleistung auf fast 383 kWp. Mit den Kraftwerken auf verschiedenen Gebäuden des Großkrankenhauses ließen sich etwa 110 Drei-Personen-Haushalte mit grünem Strom versorgen.

die kürzlich erweitere Photovoltaik-Anlage auf dem Bettenhaus A4 des Zentrums für Innere Medizin
Blick über die kürzlich erweitere Photovoltaik-Anlage auf dem Bettenhaus A4 des Zentrums für Innere Medizin des Uniklinikums Würzburg. Bild: Heiko Lösch / UKW

Würzburg. Ende Januar dieses Jahres schloss das Uniklinikum Würzburg (UKW) die Erweiterung seiner Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Bettenhauses A4 des Zentrums für Innere Medizin (ZIM) ab. Durch die zusätzlich installierten Module stieg die elektrische Höchstleistung des dortigen Solarkraftwerks aus dem Jahr 2011 von knapp 20 auf etwa 64 Kilowatt an. Der erzeugte Strom dient vollständig dem Eigenverbrauch des Klinikums. 

Das UKW nutzt weitere seiner Liegenschaften zur grünen Stromgewinnung – und das zum Teil schon seit vielen Jahren. So tragen auch die Dächer des Zentrums für Psychische Gesundheit (ZEP), des Zentrums für Altersmedizin (ZAM) und der Bettenhäuser A1 des Zentrums für Operative Medizin (ZOM) und A3 des ZIM Photovoltaikanlagen. 

In Summe beträgt die installierte Solarstromleistung des UKW jetzt annähernd 383 kWp. Damit lässt sich so viel Strom erzeugen, wie ihn rund 110 Drei-Personen-Haushalte verbrauchen.

 

Text: Pressestelle / UKW

die kürzlich erweitere Photovoltaik-Anlage auf dem Bettenhaus A4 des Zentrums für Innere Medizin
Blick über die kürzlich erweitere Photovoltaik-Anlage auf dem Bettenhaus A4 des Zentrums für Innere Medizin des Uniklinikums Würzburg. Bild: Heiko Lösch / UKW

Mit Antikörpern beladene Vliese sollen das Immunsystem stimulieren

Oft tauchen Jahre nach scheinbar überstandenen Brustkrebs-Erkrankungen doch noch Metastasen auf. In solchen Fällen haben Krebszellen unauffällig im Körper überdauert, sind gewandert und wachsen nun im Gehirn, der Leber, der Lunge oder der Haut weiter.

Vliese aus Kieselgelfasern
So sehen die Vliese aus Kieselgelfasern aus, die für einen Einsatz in der Krebstherapie weiterentwickelt werden. (Bild: Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC)
Immunzellen (rot) attackieren Brustkrebszellen (grün) in einem 3D-Gewebemodel
Immunzellen (rot) attackieren Brustkrebszellen (grün) in einem 3D-Gewebemodell. Die Zellkerne sind blau. Immunfluoreszenzfärbung eines Gewebeschnitts. (Bild: Universitätsklinikum Würzburg)
Gesponnenes Vlies
Ein gesponnenes Vlies soll als lokale Trägermatrix für T-Zell-aktivierende Antikörper dienen. (Bild: Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC)

Auf der Haut erscheinen die Metastasen als gut eingrenzbare Flächen. Theoretisch könnten sie darum relativ zielgenau lokal behandelt werden – doch in der Praxis sprechen sie meist nicht auf die gängigen Behandlungsformen an. Dieses Problem wollen Würzburger Forschende mit einer innovativen Herangehensweise lösen.

Die Idee: Hauchfeine Gewebe aus Kieselgel werden mit Antikörpern beladen und mit den Hautmetastasen in Kontakt gebracht. Die Antikörper stimulieren das Immunsystem dazu, die Krebszellen anzugreifen. Die Metastasen bilden sich zurück oder verschwinden im Idealfall komplett.

1,5 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium

Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich in Würzburg Forschende der Julius-Maximilians-Universität (JMU), des Universitätsklinikums (UKW) und des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung ISC zusammengetan. Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt fördert das Vorhaben des Verbunds mit 1,5 Millionen Euro für drei Jahre ab April 2025.

Der JMU-Immunologe Dr. Niklas Beyersdorf koordiniert den Verbund: „Am Ende der Projektlaufzeit möchten wir einen Medikamenten-Prototypen haben, der dann noch weiter studiert und entwickelt werden muss, bevor erste Tests an Menschen möglich sind.“ Als Fernziel seien pflasterartige Kieselgel-Vliese für größere, geschwürige Metastasen denkbar, aber auch sehr kleine Vliese, die in die Metastasen injiziert werden. So könnte Patientinnen am Ende eine sichere, kostengünstige und einfach zu handhabende zusätzliche Therapieoption zur Verfügung stehen.

Neben dem metastasierten Brustkrebs kommen auch andere Krebsformen für die Anwendung infrage, etwa das metastasierte maligne Melanom oder Kopf-Hals-Tumoren, etwa in der Mundhöhle oder der Nase. „Der neue Therapie-Ansatz stillt damit nicht nur einem sehr hohen medizinischen Bedarf, sondern verspricht auch wirtschaftliche Rentabilität“, sagt Beyersdorf.

Expertise aus drei Institutionen vereint

Die neuartige lokale Immuntherapie wird in einem interdisziplinären Ansatz zwischen Materialwissenschaften, Immunologie und Tissue Engineering (Gewebezüchtung) entwickelt.

Die auf Basis der RENACER®-Materialplattform hergestellten Vliese werden bei Dr. Jörn Probst am Fraunhofer ISC/TLZ-RT designt. Die eingesetzte Kieselgel-Variante ist ein biologisch gut verträgliches Material, das im Körper mit der Zeit von alleine zerfällt. Wie lange das Kieselgel in Faserform bleiben soll, bevor es vollständig zu Monokieselsäure abbaut, lässt sich bei der Produktion des Materials einstellen. Zu klären gilt es im Team von Dr. Probst unter anderem, welche Struktur die Vliese haben und wie sie mit Antikörpern beladen werden müssen, um ihren Job gegen Hautmetastasen so gut wie möglich erledigen zu können.

Die Wirkung der Vliese auf Zellen des Immunsystems, insbesondere auf T-Zellen, wird in der Gruppe von Dr. Niklas Beyersdorf am JMU-Institut für Virologie und Immunbiologie untersucht. Dabei geht es darum herauszufinden, welche Vlies-Typen besonders gut geeignet sind, T-Zellen zu aktivieren. Die Aktivierung durch die Vliese soll die T-Zellen in die Lage versetzen, die Brustkrebszellen in der Metastase anzugreifen und zu zerstören.

Das Team von Dr. Gudrun Dandekar am UKW-Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe der Medizin und Zahnheilkunde (FMZ) ist in der Lage zu testen, wie gut die Aktivierung von T-Zellen mit Antikörper beladenen Vliesen gegen Metastasen wirkt. Das wird mit einem neu entwickelten 3D-Gewebemodell für den metastasierten Brustkrebs gemacht. Das Modell wird mit T-Zellen beladen und mit den Antikörper-Vliesen in Kontakt gebracht. So lässt sich deren Wirkung ganz ohne Tierversuche beurteilen. Weil das 3D-Testmodell ausschließlich aus menschlichen Zellen aufgebaut wird, hat es eine sehr hohe Vorhersagekraft für zukünftige Anwendung bei Patientinnen und Patienten.

Vorhaben der Fördermaßnahme VIP+

Das Verbundprojekt heißt „Krebs-Immuntherapie durch lokale T-Zell-Aktivierung über mit monoklonalen Antikörpern beschichtete Vliese“ (KITAMAKI). Das Bundesforschungsministerium fördert es im Rahmen der Maßnahme „Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung – VIP+“. Diese verfolgt das Ziel, die Anwendungspotenziale exzellenter Forschung noch schneller und effektiver zu identifizieren und für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen.

 

Kontakt
PD Dr. Niklas Beyersdorf, KITAMAKI-Verbundkoordinator, Institut für Virologie und Immunbiologie, Universität Würzburg, niklas.beyersdorf@ uni-wuerzburg.de

Pressemitteilung der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg vom 26. Mai 2025

Vliese aus Kieselgelfasern
So sehen die Vliese aus Kieselgelfasern aus, die für einen Einsatz in der Krebstherapie weiterentwickelt werden. (Bild: Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC)
Immunzellen (rot) attackieren Brustkrebszellen (grün) in einem 3D-Gewebemodel
Immunzellen (rot) attackieren Brustkrebszellen (grün) in einem 3D-Gewebemodell. Die Zellkerne sind blau. Immunfluoreszenzfärbung eines Gewebeschnitts. (Bild: Universitätsklinikum Würzburg)
Gesponnenes Vlies
Ein gesponnenes Vlies soll als lokale Trägermatrix für T-Zell-aktivierende Antikörper dienen. (Bild: Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC)

Erfolg im Exzellenzwettbewerb: Würzburger Spitzenforschung setzt sich durch

Neuer Forschungscluster NUCLEATE – Cluster for Nucleic Acid Sciences and Technologies (Cluster für Nukleinsäureforschung und -technologien) mit Beteiligten aus den Fakultäten der Medizin, der Biologie sowie aus der Chemie und Pharmazie

Freude über den Doppelerfolg: Zwei Würzburger Forschungsvorhaben haben sich im Exzellenzwettbewerb durchgesetzt und erhalten Mittel aus der begehrten Millionenförderung. Von links: Caroline Kisker (Würzburger Koordinatorin von NUCLEATE und Vizepräsidentin), Cynthia Sharma (Würzburger Speakerin von NUCLEATE), Ralph Claessen (Würzburger Speaker von ctd.qmat) und Universitätspräsident Paul Pauli (Bild: Jonas Blank / JMU)
Freude über den Doppelerfolg: Zwei Würzburger Forschungsvorhaben haben sich im Exzellenzwettbewerb durchgesetzt und erhalten Mittel aus der begehrten Millionenförderung. Von links: Caroline Kisker (Würzburger Koordinatorin von NUCLEATE und Vizepräsidentin), Cynthia Sharma (Würzburger Speakerin von NUCLEATE), Ralph Claessen (Würzburger Speaker von ctd.qmat) und Universitätspräsident Paul Pauli (Bild: Jonas Blank / JMU)

Würzburg/Bonn. Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) konnte sich bei der Exzellenzstrategie mit zwei Cluster-Initiativen durchsetzen. Bei der Exzellenzstrategie handelt es sich um ein hoch kompetitives Förderprogramm von Bund und Ländern für wissenschaftliche Spitzenleistungen. Einen Zuschlag gab es für das neue Forschungsprojekt NUCLEATE und die Fortsetzung des Exzellenzclusters ctd.qmat. Die Cluster zur Nukleinsäureforschung und zur Quantenphysik sind damit zwei von 70, die es aus insgesamt 98 Vollanträgen bis zur Förderung geschafft haben. Ab 2026 werden die beiden Clusterprojekte gefördert.

„Wir sind sehr stolz auf diesen herausragenden Erfolg“, so Universitätspräsident Paul Pauli. „Heute ist nicht nur ein großer Tag für unsere Universität, sondern für ganz Würzburg. Beide Forschungsprojekte zeigen, dass Würzburg ein Knotenpunkt für exzellente Wissenschaft ist und international in der Spitzenliga mitspielt. Dies bestärkt uns, den Weg zur Exzellenzuniversität mit voller Kraft weiterzugehen.“

Gratulation zum Würzburger Erfolg gibt es auch aus München, von Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume: „Chapeau und herzlichen Glückwunsch an die Forscherinnen und Forscher für den herausragenden Erfolg im wichtigsten Forschungswettbewerb Deutschlands! Das ist ein Ritterschlag für die gesamte Universität Würzburg. Mit zwei erfolgreichen Exzellenzclustern tritt sie ins Rennen um die dritte Exzellenzuniversität in Bayern ein. Klar ist: Würzburg will den Titel. Die Qualifikationsrunde ist erfolgreich gemeistert. Jetzt heißt es: volle Kraft voraus im Wettbewerb für die Exzellenzuniversitäten!“

Zwei Forschungsverbünde konnten sich durchsetzen

Der Forschungscluster NUCLEATE – Cluster for Nucleic Acid Sciences and Technologies (zu Deutsch: Cluster für Nukleinsäureforschung und -technologien) mit Beteiligten aus den Fakultäten der Medizin, der Biologie sowie aus der Chemie und Pharmazie widmet sich dem innovativen Feld der Nukleinsäuren. Es untersucht die Funktionsweise dieser Moleküle in biologischen Prozessen und entwickelt neue Therapieansätze für Nukleinsäure-basierte Medizin. Gemeinsam mit den beiden Münchner Universitäten LMU und TUM wird die Universität Würzburg im Rahmen von NUCLEATE die fachübergreifende Zusammenarbeit auf diesem Gebiet stärken und dabei Grenzen von Disziplinen und Institutionen überwinden.

„In NUCLEATE untersuchen wir grundlegende biologische Prinzipien und Wirkmechanismen von Nukleinsäuren in Zellen, und das in verschiedenen Krankheitskontexten“, so die designierte Würzburger Standortsprecherin Professorin Cynthia Sharma, Inhaberin des Lehrstuhls für Molekulare Infektionsbiologie II. „Ich freue mich sehr über die Bewilligung unseres Clusters. In NUCLEATE werden wir zusammen mit unseren Münchner Kolleginnen und Kollegen erstmals eine Nukleinsäure-zentrierte Perspektive einnehmen und sowohl die Funktionen und Mechanismen von Nukleinsäuren als Akteure in der Zelle erforschen – als auch die Prozesse, die Nukleinsäuren selbst beeinflussen. Unsere Erkenntnisse werden wir dazu nutzen, neue Nukleinsäure-basierte biotechnologische und medizinische Anwendungen zu entwickeln.“

„Die fachübergreifende Forschung an drei bayerischen Universitäten und die Bündelung unserer Expertise zu Nukleinsäuren wird die biomedizinische Forschung in Bayern nachhaltig stärken – im nationalen und internationalen Wettbewerb“, unterstreicht Professorin Caroline Kisker, Inhaberin des Lehrstuhls für Strukturbiologie, die gemeinsam den Cluster mit Cynthia Sharma koordiniert und zudem Vizepräsidenten der JMU ist. „Ich bin gespannt auf die zukünftigen Ergebnisse des Clusters, die Nukleinsäure-basierte Technologien und die Medizin voranbringen werden.“

ctd.qmat: Einblicke in die Quantenwelt

Beim Physik-Cluster ctd.qmat – Complexity, Topology and Dynamics in Quantum Matter (zu Deutsch: Komplexität, Topologie und Dynamik in Quantenmaterialien) geht es um die Erforschung neuartiger Quantenmaterialien. Die Forschungsallianz ist ein gemeinsames Projekt der Universität Würzburg und der Technischen Universität Dresden und verbindet seit 2019 über 300 Forschende aus mehr als 30 Ländern. ctd.qmat wurde bereits in der letzten Periode der Exzellenzstrategie gefördert – damals noch unter dem Namen „ct.qmat“.

„Unsere Forschenden arbeiten an der Entwicklung von Materialien, die eine wichtige Grundlage für Zukunftstechnologien bilden“, erklärt der Würzburger Clustersprecher Professor Ralph Claessen vom Lehrstuhl für Experimentelle Physik IV. „Etwa mit Patenten für topologische Laser und ultrapräzise Messungen haben wir bereits die Basis für konkrete technologische Anwendungen gelegt.“ Künftig werden die Forschenden ihren Fokus um die Quantendynamik erweitern, ein zentrales Thema in der Festkörperphysik.

Seit 2019 wird der Exzellenzcluster ct.qmat im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder gefördert – damals als einziges länderübergreifendes unter 57 Clustern in Deutschland. Zu den herausragenden Erfolgen zählen die Entwicklung neuartiger topologischer Materialien wie Mangan-Bismut-Tellurid und Heusler-Verbindungen, die durch die enge Zusammenarbeit der Standorte Würzburg und Dresden ermöglicht wurden. Zukunftsweisend sind auch die Forschungsarbeiten zu Supraleitung und topologischen Isolatoren.

Weitere Highlights umfassen die Erforschung sogenannter „topolektrischer“ Schaltkreise, atomar dünner Monolagen als topologische Isolatoren, die Realisierung und Visualisierung topologisch-magnetischer Nanostrukturen sowie Fortschritte bei topologischen Lasern. Auch in der Wissenschaftskommunikation setzt ct.qmat Maßstäbe – mit preisgekrönten Outreach-Projekten wie der charmanten Katze Q oder der Erklärvideo-Reihe QUANTube.

Auf dem Weg zur Exzellenzuniversität

Durch den Erfolg mit ihren beiden Clustern ist die JMU jetzt auch berechtigt, sich um den Titel einer Exzellenzuniversität zu bewerben – neben den beiden Münchnerinnen LMU und TUM, die bereits Exzellenzuniversitäten sind und den Titel verteidigen müssen, ist die JMU die einzige bayerische Universität, die noch im Rennen um den begehrten Exzellenztitel ist.

Im Gegensatz zur Cluster-Förderlinie stehen bei der Exzellenzuniversität nicht mehr einzelne Forschungsprojekte im Fokus – stattdessen geht es um die gesamte Hochschule. Die Förderung zielt darauf ab, deutsche Universitäten als Ganzes zur internationalen Spitze in Wissenschaft und Forschung weiterzuentwickeln. In der vergangenen Periode bezuschussten Bund und Länder zehn Exzellenzuniversitäten und einen Universitätsverbund. Für die nächste Förderphase können bundesweit insgesamt nur bis zu vier weitere dazukommen. 

„Wir treten in einen extrem harten Wettbewerb“, so JMU-Präsident Pauli. „Doch schon jetzt profitiert unsere Universität – unabhängig vom Ausgang. Wir sind dabei, ressort- und themenübergreifend bestehende Prozesse zu überprüfen und uns strategisch noch besser für die Zukunft aufzustellen.“ Bereits seit vielen Monaten laufen die Vorbereitungen des Exzellenzantrags in Würzburg auf Hochtouren. Eingereicht werden muss die Bewerbung zur Exzellenzuniversität Mitte November 2025, eine Absichtserklärung muss bereits im Juni 2025 an den Wissenschaftsrat geschickt werden.

Über den Exzellenzwettbewerb

Die Exzellenzstrategie ist ein Programm von Bund und Ländern zur Förderung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Universitäten. Derzeit werden 57 Exzellenzcluster mit einem jährlichen Fördervolumen in Höhe von 385 Millionen Euro gefördert, darunter ct.qmat. In der zweiten Förderphase ab 2026 wird die Zahl auf 70 Exzellenzcluster erhöht – dafür stehen jährlich 539 Millionen Euro zur Verfügung.

Pressemitteilung der Universität Würzburg

Freude über den Doppelerfolg: Zwei Würzburger Forschungsvorhaben haben sich im Exzellenzwettbewerb durchgesetzt und erhalten Mittel aus der begehrten Millionenförderung. Von links: Caroline Kisker (Würzburger Koordinatorin von NUCLEATE und Vizepräsidentin), Cynthia Sharma (Würzburger Speakerin von NUCLEATE), Ralph Claessen (Würzburger Speaker von ctd.qmat) und Universitätspräsident Paul Pauli (Bild: Jonas Blank / JMU)
Freude über den Doppelerfolg: Zwei Würzburger Forschungsvorhaben haben sich im Exzellenzwettbewerb durchgesetzt und erhalten Mittel aus der begehrten Millionenförderung. Von links: Caroline Kisker (Würzburger Koordinatorin von NUCLEATE und Vizepräsidentin), Cynthia Sharma (Würzburger Speakerin von NUCLEATE), Ralph Claessen (Würzburger Speaker von ctd.qmat) und Universitätspräsident Paul Pauli (Bild: Jonas Blank / JMU)